Nuntius Eterovic: Benedikt blickte bis zuletzt auf deutsche Kirche
Damals habe sich Benedikt besonders nach dem „Synodalen Weg“ erkundigt. Der Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland habe „viel Lebendigkeit, aber auch Spaltungen in den Kirchengemeinden gebracht“, so Eterovic in dem Interview.
Benedikt sei in den vergangenen Jahren altersbedingt körperlich zusehends geschwächt gewesen, berichtete der aus Kroatien stammende Erzbischof, der im achtjährigen Pontifikat Benedikts XVI. Generalsekretär der Weltbischofssynode war. „Aber sein Geist war immer frisch und offen für alle gesellschaftlichen und kirchlichen Fragen.“ Bei persönlichen Begegnungen sei Benedikt XVI. stets „sehr einfach, freundlich und einladend“ aufgetreten. „Er hatte einen guten Sinn für Humor.“
Eterovic nannte Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. im Gespräch mit „Glas koncila“ „einen der größten Theologen unserer Zeit“. Der verstorbene Papst werde für seine Überzeugung in Erinnerung bleiben, „dass das Christentum nicht die Begegnung mit einer Idee ist, sondern mit einer Person, nämlich Jesus Christus“.
Als Generalsekretär der Bischofsynode war Eterovic maßgeblich für die Planung, Durchführung und Nachbereitung der fünf großen Weltbischofssynoden zuständig, die während der Amtszeit von Benedikt XVI. stattfanden: die Synoden über Eucharistie (2005), das Wort Gottes (2010) und Neuevangelisierung (2012) sowie zwei Sondersynoden über die Kirche in Afrika (2009) und den Nahen Osten (2012).
Benedikt habe zu Beginn seines Pontifikats Vorschläge zur Weiterentwicklung der Bischofssynode vorgelegt, „die erfolgreich umgesetzt wurden“, so Eterovic. So sei es dem Papst damals wichtig gewesen, zum Abschluss der täglichen Bischofsberatungen Raum für Diskussionen unter den Synodenteilnehmern zu ermöglichen. „Diese Tatsache zeigt deutlich, wie Benedikt XVI. auch den innerkirchlichen Dialog förderte“, so der Nuntius.
(kap – mg)
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