Israel: Dormitio-Abtweihe zu Pfingsten
Den Zeitraum bis dahin wolle er nutzen, um sein Amt als Leiter der katholischen Seelsorge für Migranten und Asylsuchende geordnet zu übergeben. Mit der Niederlegung seines Amtes als Patriarchalvikar werde er aber nicht die Verantwortung für die katholischen Migranten im Heiligen Land abgeben.
Kirche für die Menschen im Schatten sein
Vielmehr wolle er auch als Abt den internationalen Aspekt von Kirche stärker betonen. „Neben einem Ort für die Ordensleute, einheimischen Christen und Pilger aus aller Welt wollen wir als Dormitio auch eine Kirche für diejenigen sein, die im Schatten sind - für die modernen Sklaven“, so der 44-Jährige. Pfingsten stehe auch für diese internationale Dimension. Persönlich verbinde ihn zudem sein endgültiges Versprechen an den Orden mit dem Weihedatum. Die feierliche Profess legte Schnabel zu Pfingsten 2009 in der Dormitio ab.
Aus rechtlicher Sicht ist der Ordensmann bereits seit Annahme der Wahl Abt. Bei der Weihe wird er gesegnet und bekommt die Ordensregel sowie die Insignien (Amtszeichen) - Abtring, Abtstab und Mitra - überreicht. Mit der Zeremonie werden ihm darüber hinaus spezielle liturgische Rechte verliehen. Bei der Abtweihe handelt es sich nicht im eigentlichen Sinne um eine Weihe, entsprechend fehlen im Unterschied zur Bischofsweihe die Handauflegung, das Weihegebet und die Salbung mit den heiligen Ölen.
„Sklavenseelsorger“ für katholische Migranten
Erst vor Kurzem hatte Schnabel in einem Interview für das Magazin „Information Christlicher Orient“ auf die zum Teil höchst dramatischen Lebensbedingungen der bis zu 100.000 katholische Migrantinnen und Migranten in Israel aufmerksam gemacht. Sich selbst bezeichnete er dabei als „Sklavenseelsorger“. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Geistlichen liegt darin, schwangere Migrantinnen bzw. Mütter und ihre Kinder zu unterstützen. Schnabel: „90 Prozent der Migranten sind Frauen, und die Ordensfrauen spielen hier eine wichtige Rolle. Wir haben 13 Kinderkrippen, zwei Kinderhorte, ein Kinderheim, und die werden auch von Ordensfrauen geleitet.“ Rund die Hälfte der Migranten kämen von den Philippinen, viele weitere aus Indien und Sri Lanka.
(kap – mg)
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