Eine Beratung beim Synodalen Weg in Deutschland (Archivbild) Eine Beratung beim Synodalen Weg in Deutschland (Archivbild) 

D: Weiterer Synodaler legt Mandat nieder

Knapp zwei Wochen vor der nächsten Vollversammlung des Synodalen Wegs melden sich erneut Kritiker des Dialogs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland zu Wort. Mit dem Bonner Stadtdechanten Wolfgang Picken legte zudem am Sonntag ein weiteres Mitglied der Synodalversammlung sein Mandat nieder.

Die Synodalversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Synodalen Wegs. Das nächste Treffen findet vom 9. bis 11. März in Frankfurt statt.

Picken beklagte eine fehlende Offenheit der Debatten bei dem 2019 gestarteten Reformdialog. „Man musste über weite Strecken den Eindruck gewinnen, dass die Zielsetzungen des 'Synodalen Weges' bereits vorher festgelegt worden waren“, so der Bonner Stadtdechant. „Zahlreiche Reformvorschläge, die die Einheit mit der Weltkirche zu leichtfertig aufgeben, kann ich nicht mittragen.“ Weiter kritisierte Picken, dass kritische Anmerkungen aus dem Vatikan oder von anerkannten Theologen nicht angemessen gewürdigt worden seien.

Vor Picken hatten bereits die Theologinnen Katharina Westerhorstmann, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Marianne Schlosser sowie Dorothea Schmidt von der Gruppe Maria 1.0 ihre Teilnahme am Synodalen Weg beendet.

Bischöfe Voderholzer und Hanke melden sich zu Wort

Unterdessen formulierten die Bischöfe von Regensburg und Eichstätt, Rudolf Voderholzer und Gregor Maria Hanke, erneut Vorbehalte gegenüber dem Kurs des Synodalen Weges. Ein Fazit könne er zwar noch nicht ziehen, weil es dafür zu früh sei, sagte Voderholzer der Mediengruppe Bayern (Montag). „Aber es ist zu befürchten, dass es insgesamt sehr durchwachsen ausfallen wird.“ Ähnlich wie Picken bemängelte der Regensburger Bischof, dass Eingaben aus dem Vatikan größtenteils ignoriert würden.

Hanke sagte, man müsse „über die Erfahrungen mit Kirche, über ihre Gaben und Mängel“ sprechen, „ohne einander zu verletzen“. Das gehöre auch zu den Grundanliegen des Synodalen Weges, „ist uns aber aus meiner Sicht bislang noch nicht wirklich geglückt“. Manche Phasen der Synodalversammlungen habe er „eher wie einen Parteitag“ empfunden.

Voderholzer und Hanke gehören zu einer Gruppe von Bischöfen, die sich an den Vatikan wandten, um zu klären, ob sie verpflichtet seien in einem neuen Gremium mitzuarbeiten, dass im Anschluss an den Synodalen Weg die Beratungen zwischen Bischöfen und Laien verstetigen soll. Geplant ist, zunächst einen Synodalen Ausschuss einzurichten, der Vorarbeiten für einen dauerhaften Synodalen Rat leistet.
Mitte Januar schob der Vatikan diesen Bestrebungen einen Riegel vor. Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine nationale Bischofskonferenz seien befugt, einen Synodalen Rat einzurichten. Ein solches Gremium beschneide die Autorität der Bischöfe. Deutsche Bischöfe seien zudem nicht zur Teilnahme an einem Synodalen Ausschuss verpflichtet.

Für die Gruppe Maria 1.0 ist der Synodale Weg damit an ein Ende angelangt. Stattdessen stehe die „Gefahr einer wiederholten Kirchenspaltung aus Deutschland" im Raum, so Sprecherin Clara Steinbrecher. Deswegen müssten nun die Bischöfe ein Zeichen setzen „und in Freimut und Wahrheit die Stimme erheben“.

Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe ab Montag


Am Montag beginnt in Dresden die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Dabei werden die Bischöfe auch über den Synodalen Weg beraten.
 

(kna - pr)

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26. Februar 2023, 16:04