Präsident der Bischöfe Europas: Prag-Treffen war wichtig
Bei der sogenannten Europa-Etappe der katholischen Weltsynode seien viele Unterschiede deutlich geworden, doch das gegenseitige Zuhören trage dazu bei, „zusammen voranzukommen und zu wachsen“, sagte Erzbischof Gintaras Grusas der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zum Ende der Beratungen am Samstag. Diese Erfahrung sei „wichtiger als jeder Text, der herauskommen kann“.
Die in Prag versammelten Bischöfe, Priester und Laien hatten am Donnerstag über ein 20-seitiges Schlussdokument beraten, in dem unterschiedliche Antworten auf die Krise der katholischen Kirche enthalten waren. Grusas erklärte, es sei nicht darum gegangen, Unterschiede aufzulösen, sondern darum, den Standpunkt der anderen zu hören und ihn besser zu verstehen.
Grusas äußerte sich auch zu Reformvorschlägen aus Deutschland, die im vergangenen Jahr von einigen Bischöfen anderer Länder als gefährlicher „deutscher Sonderweg“ mit Spaltungspotenzial kritisiert worden waren. Er sagte: „Ich habe hier in keiner Äußerung den Wunsch gehört, die Kirche zu verlassen. Sehr viel mehr habe ich den Wunsch gehört, Kirche zu sein. Aber es ist wohl so, dass es unterschiedliche Wege geben soll, Kirche zu sein, darüber sprechen wir.“ Es gehe darum, „Wege zu suchen, wie Einheit in Verschiedenheit möglich sein kann“, so der Erzbischof von Vilnius, der seit 2021 Präsident des CCEE ist.
(kap/kna – mg)
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