Kardinal Marx zu 10 Jahre Franziskus: Papst-Schriften lesen
In fragenden Momenten, so Marx laut einer Pressemitteilung des Erzbistums, denke er zurück an eine kurze Ansprache, die Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der spätere Papst Franziskus, während der Papstwahl vor zehn Jahren gehalten habe. Sinngemäß habe Bergoglio darin gefragt „will Christus nicht, der mit uns am Tisch sitzt, hinaus? Müssen wir nicht mit ihm hinaus gehen in die Welt?“ Die davon ausgehende Idee von einer Kirche im Aufbruch habe Papst Franziskus in den zehn Jahren nach seiner Wahl am 13. März 2013 „in großartiger Weise“ vertreten. Kardinal Marx rief dazu auf, die großen Texte des Papstes zu lesen und „die Weisungen des Papstes nicht in einigen Interviews oder kurzen Sätzen aufzunehmen“, sondern nachzuvollziehen, „was er in der großen Linie der Kirche zu sagen hat“, so Marx.
Schon in seinem ersten Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ habe Franziskus deutlich gemacht, dass die Kirche „ein Lazarett ist inmitten der Auseinandersetzungen der Welt“, sodass deutlich werde: „Christus ist nicht der Retter der Kirche. Er ist der Retter der ganzen Welt, und sie soll davon hören.“ In seiner zuletzt veröffentlichten Enzyklika „Fratelli tutti“ von 2020 weise der Papst wieder darauf hin, dass die Kirche „Sakrament der Einheit aller Menschen sein“ solle und nicht nur der Christen oder der Katholikinnen und Katholiken. Diese Botschaft, so Marx, „brauchen wir in einer zerrissenen Welt, in einer kriegerischen Welt, in einer Welt der wachsenden Ungleichheit und Spannungen“.
(pm - sst)
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