Klimastreik: Deutsche Bischöfe begrüßen Teilnahme
„Die Deutsche Bischofskonferenz verfolgt die aktuelle Klimadebatte aufmerksam. Es ist gut, dass sich auch viele Katholikinnen und Katholiken am weltweiten Klimastreik der ,Fridays for Future‘-Bewegung am 3. März 2023 beteiligen und nachdrücklich für ambitionierten Klima- und Umweltschutz einstehen“, betonte der Vorsitzende der deutschen Bischöfe am Donnerstagnachmittag. Er äußerte sich zu Abschluss der DBK-Frühjahrsvollversammlung in Dresden.
Wirtschafts- und Konsummuster nicht nachhaltig
„Auch für uns Bischöfe steht außer Frage, dass die heutigen Wirtschafts- und Konsummuster nicht nachhaltig sind und zu sehr auf Kosten von Mensch und Umwelt gehen. Gottes gute Schöpfung ist bedroht – durch den Menschen. Es braucht einen konsequenten Wandel, der sich sowohl in den politischen und wirtschaftlichen Strukturen als auch in den individuellen Lebensstilen niederschlägt“, so Bischof Georg Bätzing weiter.
Bätzing warnte vor „Ideologien und Partikularismus“ im Zusammenhang mit dem Einsatz für Klima und Umwelt. Besorgt zeigte er sich über „die starke Polarisierung, die sich etwa bei der Räumung des Weilers Lützerath zu Jahresbeginn oder bei den Aktionen der sogenannten ,Letzten Generation‘ und genauso bei den Reaktionen darauf“ gezeigt habe. „Der gesellschaftliche Zusammenhalt darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, schärfte der Bischof ein. „Wir mahnen zu einer gewaltfreien und sachlichen, an Gemeinwohl und globaler Gerechtigkeit orientierten Debatte und zu einer Perspektive, die mit Vertrauen und Zuversicht in die Zukunft blickt.“
Dazu gehöre „die Bereitschaft, anzupacken und das Nötige zu tun, um die Schöpfung zu bewahren. Das gilt BK-Vorsitzende. Die Fastenzeit sei dafür eine gute Gelegenheit.
Bischof Wilmer sammelt mit Fridays for Future Müll
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hatte zuvor erklärt: „Die soziale Frage des 21. Jahrhunderts ist die ökologische Frage, weil es um die Lebensgrundlage von uns allen geht. “ Er nannte ein Beispiel: „Wir erleben seit mehr als einem Jahrzehnt Winter in Deutschland, die viel zu warm sind. Das zeigt exemplarisch, dass der Klimawandel längst bei uns angekommen ist. Es ist absolut dringlich, den Klimaschutz jetzt voranzubringen. “
Der Bischof selbst will am Samstagnachmittag mit Mitgliedern von Fridays For Future Müll sammeln, um die Umweltverschmutzung insbesondere durch Plastikmüll zu reduzieren. Auch Wilmer rief die Gläubigen des Bistums Hildesheim auf, am globalen Klimastreik am Freitag teilzunehmen.
Der Familienbund der Katholiken begrüßte den Klimastreik ebenfalls. Der entschiedene Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung sei elementarer Bestandteil der katholischen Sozialethik, erklärte dessen Präsident Ulrich Hoffmann. Unterdessen forderten Fridays for Future und die Gewerkschaft Verdi die Bundesregierung gemeinsam dazu auf, den Platz für Autos zu reduzieren, mehr in Bus und Bahn zu investieren und ein Tempolimit einzuführen. Beschäftigte aus dem Nahverkehr und Klimabewegte müssten „alle zusammen für eine klima- und sozial gerechte Mobilitätswende“ eintreten.
(pm -pr)
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