Zwei deutsche Hilfswerke nehmen Zusammenführung in den Blick
Misereor mit Sitz in Aachen arbeitet für Entwicklungszusammenarbeit, Renovabis in Freising beschäftigt sich mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Beide Hilfswerke sind weltkirchlich breit anerkannte Partner in den Ländern, in denen sie kirchliche Projekte zugunsten benachteiligter Menschen unterstützen.
Im Fall einer Zusammenführung in zehn Jahren solle „eine gemeinsame Leitungs- und Gremienstruktur“ entstehen, teilten die Hilfswerke mit. Inhaltlich und strategisch wolle man sich eng abstimmen. Die Marken Misereor und Renovabis sollen bestehen bleiben, eine räumliche Zusammenlegung ist nicht geplant.
Kirche in Deutschland schrumpft
„Auch wenn wir noch nicht wissen, wohin der Prozess Misereor und Renovabis führen wird, soll zentrales Kriterium für seine weitere Ausgestaltung sein, unseren jeweiligen Auftrag nachhaltig und auf die Zukunft gerichtet erfüllen zu können“, erklärten die Hilfswerke.
Sie begründeten die ins Auge gefasste Zusammenlegung mit den „gewaltigen Herausforderungen“, vor denen die katholische Kirche in Deutschland stehe: „Steigende Kirchenaustrittszahlen und damit verbunden geringere Kirchensteuereinnahmen, sinkendes Engagement für Eine-Welt- oder Partnerschaftsgruppen in den Pfarrgemeinden sowie ein zunehmender Relevanzverlust in der Gesellschaft wirken sich auch auf die weltkirchlichen Werke und ihre Arbeit aus.“ Die katholischen Hilfswerke sind in Deutschland namhafte Arbeitgeber.
Misereor ist das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Entwicklungszusammenarbeit mit der sogenannten Dritten Welt. Es wurde 1958 als „Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt“ von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Renovabis mit Fokus Osteuropa ist das jüngste Hilfswerk der Kirche in Deutschland. Es entstand 1993 nach der Wende auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ebenfalls als Gründung der Deutschen Bischofskonferenz.
Viel Solidarität aus Deutschland für die Weltkirche
Weitere katholische Hilfswerke, die mit Anschluss an die Deutsche Bischofskonferenz weltkirchlich agieren, sind Adveniat für Lateinamerika und die Karibik, das Bonifatiuswerk zur Förderung der Diaspora-Seelsorge, Caritas International, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ sowie das Internationale Katholische Missionswerk „Missio“, das den über 100 päpstlichen Missionswerken weltweit angehört und als „Bürgerinitiative“ Anfang des 19. Jahrhunderts entstand.
(vatican news/pm – gs)
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