Österreich: Neue Gremien und Ämter für katholische Ostkirchen
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Gläubige der unterschiedlichsten katholischen Ostkirchen nach Österreich gekommen. Und damit stiegen auch die Anforderungen an Seelsorge und Verwaltung. Das „Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich" ähnelt inzwischen immer mehr einer Diözese. Dem Ordinariat gehören derzeit 78 Priester an. Es gibt die Zentralpfarre „St. Barbara" in Wien und 34 Seelsorgestellen, verteilt auf ganz Österreich. Mehr als 90 Prozent der Gemeinden befinden sich im städtischen Milieu. Das „Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich" ist auch international betrachtet außergewöhnlich. Vergleichbare Strukturen gibt es nur noch in Frankreich, Spanien und Argentinien.
Eigene Rechtspersönlichkeit
Schon im März 2019 hatte das Kultusamt eine Bestätigung erteilt, laut der das Ordinariat auch eine eigenständige Rechtspersönlichkeit im staatlichen Bereich ist. Der jeweilige Erzbischof von Wien - also derzeit Kardinal Christoph Schönborn - steht den katholischen Ostkirchen als Ordinarius vor. Er trägt damit die bischöfliche Letztverantwortung. Generalvikar des Ordinariats ist Erzpriester Yuriy Kolasa.
Ukrainekrieg trägt zu Zunahme der Ostkirchen bei
Die Gläubigen und die Priester der katholischen Ostkirchen seien ein Geschenk für die Kirche in Österreich. Sie würden mit ihren eigenen Erfahrungen, Talenten und Charismen viel für das Wohl der Kirche und des Landes beitragen, so Schönborn.
Hintergrund
Bis 2018 gehörten nur die Katholiken des byzantinischen Ritus dem Ostkirchenordinariat an. Seit 2018 sind - per vatikanischem Dekret - aber alle unierten Ostkirchen kirchenrechtlich im „Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich" organisiert.
Zu den orientalischen unierten Ostkirchen in Österreich gehören die Chaldäische Kirche, die Maronitische Kirche, die Syro-Malabarische und die Syro-Malankarische katholische Kirche, die Äthiopisch-katholische und die Eritreisch-katholische Kirche sowie die Armenisch-katholische Kirche und einzelne Gläubige der Koptisch-katholischen und Syrisch-katholischen Kirche.
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.