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Bischof Peter Kohlgraf  (Mainz) Bischof Peter Kohlgraf (Mainz) 

D: „Papst setzt vatikanische Friedenspolitik fort"

Der Mainzer Bischof und Präsident der deutschen Sektion der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, Peter Kohlgraf, hat die Haltung von Papst Franziskus zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine erläutert.

Der Papst habe sich wiederholt auf die Seite der angegriffenen Ukraine gestellt, halte zugleich aber auch Verhandlungsoptionen offen, erklärte Kohlgraf laut Redemanuskript am Sonntag bei einem Friedenskongress zum 75-jährigen Bestehen der Friedensbewegung. Er reagierte damit auf Kritik etwa der Medien an diesem Kurs.

Papst setze langfristig auf Diplomatie

Damit setze Franziskus die vatikanische Friedenspolitik und Diplomatie der vergangenen Jahrzehnte fort, sagte der Bischof. Der Papst unterscheide klar zwischen Tätern und Opfern, setze aber langfristig auf Verhandlungen und Diplomatie. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dahinter die fehlende Bereitschaft verbirgt, Verantwortung übernehmen zu wollen oder Schuld klar zu benennen.“ Kohlgraf äußerte die Hoffnung, dass der Heilige Stuhl nach einem Ende des Krieges eine für beide Seiten anerkannte Position einnehmen kann. 

Religiöse Dimension

Durch die Parteinahme des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. für den Angriff habe der Krieg auch eine religiöse Dimension, so Kohlgraf weiter. Es werde das Feindbild einer säkularen Gesellschaft aufgebaut und der Krieg dagegengesetzt. Wenn Papst Franziskus vor diesem Hintergrund eher die diplomatischen Wege beschreite, sei dies möglicherweise der einzige Weg, religiöse Gegensätze zu überwinden und gegnerische Konfessionen an einen Tisch zu holen.

(kap - pr)

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21. Mai 2023, 11:38