Welttag der Pflege: Malteser und Caritas Österreich für Reformen
Eine qualitätsvolle und leistbare 24-Stunden-Betreuung sei in der Pflege ohne Alternative. Die Malteser haben deshalb für die noch ausstehenden nächsten Schritte der Pflegereform dringende Maßnahmen eingefordert. Dazu gehörten u.a. eine Valorisierung der Förderung und der Einkommensgrenze, sowie faire Honorare der Betreuungspersonen, die gesichert und finanzierbar sein müssen. Es brauche eine unverzügliche Anhebung der Förderung auf mindestens 800 Euro pro Monat, um den Wertverlust bis 2022 aufzuholen, und eine sofortige Anhebung der Einkommensgrenze auf mindestens 3.500 Euro, damit nicht immer mehr Betroffene aus dem Fördersystem ausgeschlossen werden, soder , Geschäftsführer von „Malteser Care".
Pflegekräfte wandern ab
Durch den abnehmenden finanziellen Spielraum der Betroffenen stagnierten auch die Honorare der Betreuenden und diese würden aufgrund dieser Wertverluste in andere Länder der EU abwandern, aber auch in die Schweiz oder nach Norwegen. So hätten in den letzten Jahren bereits mehr als 3.000 Betreuende die Tätigkeit in Österreich eingestellt, warnte Lutz. Er hielt zudem fest, dass die Weiterentwicklung der Qualität in der 24-Stunden-Betreuung und Pflege im Regierungsprogramm verankert sei. Daher müssten aber bis zu drei qualitätssichernde Pflegevisiten durch Fachpflegepersonen pro Quartal verpflichtend eingeführt werden und gesondert abrechenbar sein, um Sicherheit und Qualität tatsächlich gewährleisten zu können.
Caritas: Pflegebereich braucht konkrete politische Entscheidungen
Der Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, Alexander Bodmann, sagte im Interview mit dem „Kurier" (12. Mai), durch die immer älter werdende Bevölkerung wachse der Bedarf an neuen Betreuungs- und Pflegeangeboten. Das Problem sei, dass die Nachfrage deutlich schneller zunehme als zusätzliche Mitarbeitende ausgebildet werden könnten. Zudem gebe es in den nächsten Jahren viele Pensionierungen. „Aktuellen Berechnungen zufolge braucht es daher bis 2030 zwischen 75.000 und 100.000 neue Pflegekräfte", rechnete Bodmann vor.
Caritas empfiehlt Fünf-Punkte-Programm
Pflegende Angehörige stellten derzeit den größten Pflegedienst dar, was auch in der Pflegereform durch Maßnahmen wie der Flexibilisierung im Zugang zur Ersatzpflege sowie einer Erhöhung des Pflegegeldes unterstützt wurde. Dennoch ortete Bodmann Nachholbedarf beim Beratungs- und Unterstützungsangebot für Angehörige. Viele wüssten nicht, wo sie sich Hilfe holen könnten. Bodmann verwies hier auf die österreichweite Seite
www.pflege.gv.at und Caritas-Angebote wie die Angehörigenberatung, die auch psychosoziale Begleitung anbietet.
Bisherige Maßnahmen nur Anfang
Welttag der Pflege
(kap/diverse - sst)
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