Ahrweiler Pfarrer: Große Ungleichzeitigkeit bei Wiederaufbau
Mit Blick auf den Aufbau von beschädigten Häusern sei im Ahrtal eine große Ungleichzeitigkeit zu sehen. Manch einer habe sein Haus oder seine Wohnung zwei Jahre nach der Katastrophe wieder aufgebaut, andere hätten noch nicht angefangen. „Manche Menschen stecken noch voll in mühsamen Arbeiten drin, müssen Anträge stellen und Handwerker finden und dabei mit ihren inneren Verletzungen leben. Andere können und wollen das Thema Flut nicht mehr hören", sagte Meyrer.Diese Gegensätze führten zu Spannungen. „Und es gibt auch Neid, keine Frage. Der Zusammenhalt ist schwieriger geworden", beobachtete der Pfarrer.
Auch die Pfarrei sei mit ihren beschädigten Gebäuden kaum weitergekommen. Es sei vielfach unklar, wie es mit den Immobilien weitergehe. „Anträge stellen, klären, was etwas kostet und wer es bezahlt, Handwerker bekommen, das ist unendlich mühsam." Die Verfahren seien sehr bürokratisch und aufwendig, kritisiert Meyrer.
Gedenken zum Jahrestag der Flut am 14. Juli
Rund um den zweiten Jahrestag der Flut am 14. Juli sind im Ahrtal mehrere Gedenkveranstaltungen und Erinnerungsaktionen geplant. Die Pfarrei plane keine eigene Veranstaltung, sondern beteilige sich an Aktionen, sagte Meyrer. Dazu zählt die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadt am Freitag in Bad Neuenahr. Am Samstag kommt der Trierer Bischof Stephan Ackermann zur Eröffnung einer Flutkapelle in Walporzheim. Die Pfarrei erinnert zudem in Gottesdiensten an die Toten der Flut.
(kna - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.