D: Ethikerin lobt politisches Ja zu Gesetz für Suizid-Prävention
„Ich habe es ganz positiv wahrgenommen, dass der Gesetzentwurf von Lars Castellucci, der meiner Meinung nach am besten das legislative Schutzkonzept, das das Bundesverfassungsgericht 2020 angemahnt hatte, umgesetzt hat, mit 304 Ja-Stimmen sehr viele von den Abgeordneten wirklich positiv gestimmt hatte. Das habe ich sehr positiv gesehen. Wenn ich jetzt auf die Betroffenen-Perspektiven schaue, ist es natürlich ein Nein, weil wieder kein Entwurf durchgegangen ist.“
Der Bundestag sprach sich am Donnerstag zugleich mit großer Mehrheit für ein Gesetz zur Suizidpräventionen aus: 688 von 693 Abgeordneten stimmten für einen entsprechenden Antrag. „Und das ist eigentlich die viel bessere Nachricht. Jetzt ein Suizid-Präventionsgesetz zu schaffen, wird dem Anliegen, Suizid und Suizidprävention in diese Richtung zu formatieren, ganz viel Auftrieb geben.“
Ungeregelt bleibt in Deutschland vorerst das heikle Feld Suizidbeihilfe. Bei der Bundestagsdebatte äußerten Abgeordnete die Befürchtung, dass bei einer Straffreistellung die Zahl der Sterbefälle durch assistierten Suizid stark ansteigen würde.
„Natürlich alarmieren die Zahlen von anderen Ländern“, so Schlögl-Flierl. „Und an sich ist die Tatsache, dass jetzt nochmal die Gesetze in die Revision gehen, das Zeichen dafür, dass wir sagen: Suizidbeihilfe soll in Deutschland keine normale Option werden... Vor diesem Hintergrund kann man es auch positiv lesen, dass wir noch Verbesserungsbedarf haben und alles dafür tun wollen, dass es keine normale Option wird, Suizidbeihilfe in Deutschland zu leisten.“
(vatican news - gs)
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