D: Ausschuss befasst sich mit Vernichtung von Dillinger-Akten
Die Sondersitzung des Justizausschusses in Saarbrücken findet ausnahmsweise öffentlich statt. Es sei in dem Fall wichtig, „ein größtmögliches Maß an Transparenz zu schaffen und so die Aufklärung des Sachverhaltes zu begleiten“.
Der 2022 verstorbene Trierer Priester Dillinger steht im Verdacht, zahlreiche junge Menschen nackt fotografiert sowie missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hatte Material aus dem Haus des Priesters nach ihrer Auswertung vernichten lassen. Sie befand, dass diese Dokumente für weitere strafrechtliche Ermittlungen nicht von Bedeutung seien. Kirchliche Sonderermittler hätten die Unterlagen aber noch einsehen wollen.
Widersprüche über die Hintergründe
Missbrauchsbetroffene halten die Vernichtung für falsch. Gegensätzliche Aussagen gibt es zu den Hintergründen des Vorgangs. Laut Staatsanwaltschaft war der Neffe Dillingers mit der Vernichtung einverstanden. Er widerspricht dieser Darstellung. Die Fraktionen von SPD und CDU hatten die Sondersitzung beantragt.
Nicht vernichtet wurden rund 4.000 Fotos aus dem Besitz Dillingers, die bei der Staatsanwaltschaft Mainz liegen. Darunter sind demnach zehn eindeutig strafrechtlich relevante jugendpornografische Fotos sowie zwölf Aufnahmen im Grenzbereich.
(kna - cs)
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