D: Kirchen fordern mehr Friedensbemühungen für Ukraine
Wie damals so sehnten sich die Menschen heute nicht nur in der Ukraine „nach einem gerechten Frieden, der auch nachhaltig ist“, so der katholische Altbischof Franz-Josef Bode. Der evangelische Regionalbischof Friedrich Selter forderte, verstärkt darum zu ringen, „wie eine diplomatische Lösung aussehen kann, bei der alle irgendwie das Gesicht wahren können“.
Anders als beim Westfälischen Frieden, der alle Verletzungen, Schäden und Unrecht einem „immerwährenden Vergessen“ anheimstellte, so Selter, gebe es heute genügend Instrumente, um das begangene Unrecht der russischen Führung zu ahnden. Es dürfe nicht so weit kommen, dass die Kriegsparteien völlig zermürbt seien, bevor sie ihre Diplomaten ins Feld schickten.
Ein Handschlag vor vielen hundert Jahren
Anlass der Feier war der sogenannte Osnabrücker Handschlag am 6. August 1648. Dabei war zwischen deutschen und schwedischen Gesandten ein entscheidender Durchbruch gelungen, um den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zu beenden.
Vor allem die Kirchen müssten auf Friedensverhandlungen drängen, mahnte auch Bode. Jegliche „Versuche, den Frieden auszuloten, seien zu respektieren und zu hüten“. Hingegen habe der Moskauer Patriarch Kyrill I. mit seiner Unterstützung des Kriegs „sich selbst exkommuniziert“, so Selter.
Begonnen hatte der Gottesdienst in der evangelischen Marienkirche, wo Bode seine Ansprache hielt. Zur Hälfte der Andacht zogen die gut 200 Gläubigen in den katholischen Dom, wo die Feier fortgesetzt wurde.
(kna – sk)
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