Erfurter Bischof: AfD-Mandatsträger kann kein Reli-Lehrer sein
Ob es problematisch sei, wenn sich Menschen gleichzeitig in der AfD und der Kirche engagieren, hänge auch von der Art des Engagements ab, führte Bischof Neymeyer Im MDR-Hörfunk aus: „Sympathisiert jemand mit den Zielen in der AfD? Ist er Mitglied in der Partei? Oder ist er gar Mandatsträger? Da würde ich jeweils schärfere Regeln ansetzen". Neymeyr stimmte damit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zu, der zum Auftakt der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz am Montag gesagt hatte, er sei „sehr überzeugt davon, dass die Position der AfD und der katholischen Kirche unvereinbar" sei.
AfD-Politiker Jörg Steffen Kühne ärgert sich über die Äußerungen aus der katholischen Kirche. Der kirchenpolitische Sprecher der AfD im sächsischen Landtag findet, AfD-Wähler und Mitglieder würden pauschal beleidigt. In Thüringen, wo Neymeyer Bischof ist, kann sich laut dem MDR derzeit gut ein Drittel der Wählerinnen und Wähler vorstellen, das Kreuz bei der AfD zu machen.
Bischof Neymeyr kann sich vorstellen, sich künftig noch stärker von der AfD zu distanzieren. Falls die Partei etwa zu Menschenhass aufrufen sollte. Er sagte dem MDR: „Es kann im Extremfall auch dazu führen, dass wir sagen, diese Partei ist für Katholiken nicht wählbar oder man kann als Katholik nicht Mitglied dieser Partei sein." Momentan sei das aber noch nicht notwendig.
(mdr-sst)
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