Deutschland: Finanzkraft des Erzbistums Köln sinkt
Diese Entwicklung sei vorhersehbar gewesen, da Sondereffekte, beispielsweise im Zusammenhang mit der überdiözesanen Kirchenlohnsteuerabrechnung (Clearing-Verfahren), das Ergebnis im Jahr 2021 positiv gestaltet hatten. Die Einnahmen aus der Kirchensteuereinnahmen stiegen zwar um 1,6 Prozent auf 689 Millionen Euro, wie es hieß. Aufgrund der hohen Inflation sei die Finanzkraft jedoch real gesunken.
Im vergangenen Jahr traten laut Sobbeck rund 51.300 Menschen im Erzbistum Köln aus der katholischen Kirche aus. Der Mitgliederschwund schlage sich finanziell nieder: In diesem Jahr habe das Erzbistum bislang deutlich weniger Kirchensteuer eingenommen als im Vorjahr; im August habe es ein Minus von 5,7 Prozent gegeben.
Für 2023 Minus erwartet
Neben der anhaltend hohen Inflation, gepaart mit einer schwachen Konjunktur in 2023, berücksichtigen die Finanzprognosen des Erzbistums auch im laufenden Jahr einen deutlichen Mitgliederschwund der katholischen Kirche. Diese ließen auf merklich sinkende Kirchensteuereinnahmen schließen, so dass der Wirtschaftsplan für das Jahr 2023 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 25 Millionen Euro schließt. Diese Entwicklung werde sich in den kommenden Jahren noch verschärfen.
Um sich auf dauerhaft veränderte finanzielle Rahmenbedingungen vorzubereiten, reagiere das Erzbistum Köln daher mit einem langfristigen wirtschaftlichen Rahmenplan. Dieser berücksichtige eine projizierte Finanzierungslücke für die kommenden Jahre bis 2030 und darüber hinaus. Ziel sei es, frühzeitig Maßnahmen zu entwickeln, um diesen Umständen entgegenzusteuern und wirtschaftlich handlungsfähig zu bleiben, so das Erzbistum.
(kna – jo)
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