Schweiz: Generalvikar tritt zurück
„Zu meiner großen Überraschung wurden Vorwürfe gegen mich erhoben. Ich lege daher mein Amt nieder“: So zitiert der Interimsrat der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg Bernard Sonney. Generalvikar Sonney habe die Diözese vor einigen Tagen über die Vorwürfe informiert. Seinen Rücktritt habe man akzeptiert.
Da Bischof Charles Morerod sich weiterhin von einer schweren Operation erholt, werden die Geschäfte des Bistums aktuell von einem Interimsrat geführt, zu dem auch die Präventionsbeauftragte Mari Carmen Avila gehört. Bernard Sonney war seit September 2021 Generalvikar. Er übte das Amt in Teilzeit aus. Neben Sonney ist auch Weihbischof Alain de Raemy Generalvikar im Bistum. In der Regel sieht das Kirchenrecht vor, dass ein Bischof nur einen Generalvikar ernennt. Bei Vorliegen besonderer Umstände können aber auch mehrere Generalvikare bestellt werden.
Ebenfalls diese Woche wurde ein Priester aus der Region Neuenburg suspendiert. Gegen den Priester seien im Ausland Missbrauchsvorwürfe gemacht worden. Dort werde auch gegen ihn ermittelt. Das Bistum sei vom Ortsbischof Anfang dieser Woche informiert worden und habe den Priester sofort suspendiert.
In einem Statement bekräftigt das Bistum, dass die Missbrauchsbekämpfung und der Einsatz für Prävention weitergingen. „Die aktuelle Erschütterung darf uns nicht entmutigen. Es ist ein notwendiger, schmerzhafter Prozess. Notwendig für die gesamte Kirche und vor allem für die Betroffenen, deren jahrelanges Leid und Trauma wir anerkennen.“
(bistum lausanne/kath.ch – sk)
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