ZdK-Präsidentin: Froh, dass der Papst die „Initiative“ ergriffen hat
Mario Galgano und Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Zunächst einmal freue sie sich, dass Papst Franziskus mit der Weltsynode die Initiative ergriffen habe, führt Stetter-Karp aus. Sie nahm am Montagabend im Deutschen Pilgerbüro in Rom an der Vernissage der Ausstellung „Die Bibel in Formen und Farben“ teil.
Im Interview mit Radio Vatikan geht die ZdK-Präsidentin zunächst auf die Bedeutung der gegenwärtigen Weltsynode ein: Noch vor wenigen Monate sei es völlig unvorstellbar gewesen, was jetzt in der Synode zu sehen sei. „Immer wieder ist Papst Franziskus für eine Überraschung gut“, so Stetter-Karp. „Natürlich reicht dies alles nicht aus, für die Strecke, die wir noch vor uns sehen, für eine noch stärkere Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche weltweit, auch bei uns“, fügt sie an. Die Frauenfrage gehöre beispielsweise eminent dazu, „nicht nur auf unserem Kontinent“. In Deutschland warteten Katholikinnen und Katholiken schon seit der Würzburger Synode (1971-75) auf Antworten aus Rom.
Über Deutschland hinaus
Der Verband der katholischen Laien habe „viel gearbeitet“ auf dem Synodalen Weg, auch über Deutschland hinaus. „Ich war nie der Meinung, dass wir deutsche Rezepte für andere Länder hätten“, so Stetter-Karp. Das müsse jede Ortskirche für sich selber ausbuchstabieren. „Und wir waren auch immer der Meinung, dass wir uns als Teil der Weltkirche verstehen und unseren Beitrag einbringen wollen für eine gute, glaubwürdige Kirche, die es schafft, mit konkreten Handlungen Vertrauen wieder aufzubauen, was immens schwer ist nach dem Missbrauchsskandal.“
Deshalb sei sie froh um alle, die da vorgearbeitet hätten, etwa die Reforminitiative Wir sind Kirche, und sie habe „wirklich Respekt“ vor dieser „langen Geduld“, darauf hinzuarbeiten. Nun sei allerdings die römische Synode etwas anderes als der deutsche Synodale Weg, räumt sie ein.
Es sei beim Synodalen Weg nicht einfach gewesen, da die deutschen Katholikinnen und Katholiken nicht die Möglichkeit gehabt hätten, auf eine Weltsynode zu blicken und dazu Vergleiche zu erstellen. Die Initiative zum Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland sei von den Bischöfen ausgegangen: „Wir haben einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Anfrage der deutschen Bischöfe an uns mit Ja beantwortet“. Die Absicht habe darin bestanden, gemeinsam Antworten auf das Problem des Missbrauchs zu finden. „Dazu haben wir ,Ja' gesagt, auch wenn das natürlich auch ein Risiko barg“, so Stetter-Karp. Sie selber „und viele von uns“ seien weiterhin der Überzeugung, dass es richtig sei, jetzt Fenster aufzumachen.
(vatican news)
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