„Nicht mehr der Nabel der Welt“
Der Papst habe dies auch bei der Eröffnungsmesse zur aktuellen Welt-Bischofssynode in Rom klargemacht, so der aus dem Stift Kremsmünster stammende Benediktiner in einem Interview mit dem „Oberösterreichischen Volksblatt“. Eine Polarisierung in der Kirche hingegen wäre gefährlich. „Die eigentliche Kirchenreform besteht darin, Gott wieder ins Zentrum zu rücken.“
Der Papst als Südamerikaner und weite Teile der Weltkirche erlebten die vor zwei Jahren begonnene Welt-Synode als fruchtbaren Gesprächsprozess, erklärte Eckerstorfer. „Wir als Deutschsprachige erwarten immer konkrete Ergebnisse.“ Es sei aber gefährlich, zu hohe Erwartungen zu haben und Ergebnisse zu fordern. „Der Papst warnt davor, dass man eigene Interessen durchboxt. Lassen wir uns vom Geist Gottes überraschen.“
„Die junge Kirche, wie ich sie erlebe, ist im Aufbruch“
Werde Kirche allzu politisch oder innerkirchlich oder außerkirchlich zu einem bloßen Interessensvertreter, bestehe die Gefahr, dass sie polarisierend wahrgenommen wird und sich nur mit sich selbst beschäftigt, so der Sant'Anselmo-Rektor. „Und wir im deutschen Sprachraum müssen lernen, dass wir nicht mehr der Nabel der Welt sind“, fügte Eckerstorfer hinzu.
In der Benediktiner-Hochschule in Rom gebe es viele internationale Studenten aus afrikanischen und asiatischen Diözesen. „Die junge Kirche, wie ich sie erlebe, ist im Aufbruch“, sagte Eckerstorfer. „Von ihnen können wir lernen, was es heißt, intensiv zu leben und wir können ihnen Erfahrungswerte von einer Kirche geben, die strukturell bis ins Letzte organisiert ist. Und es fällt uns schwer, aber wir müssen auch lernen, wieder loszulassen.“
(kap – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.