3. Synodensession: Gefahr des Klerikalismus angesprochen
Mario Galgano – Vatikanstadt
Bei den synodalen Gesprächen habe man feststellen können, wie vielseitig und vielschichtig die Kirche sei. Auch habe ihm der Papst anvertraut, dass er dankbar für die Arbeit der Medien sei, so Paolo Ruffini. Die Weltsynode werde sehr gut in der Presse übermittelt, habe Franziskus gelobt. In den Gesprächen seien die Bedeutung der Laien und der Dienst hervorgehoben worden, den sie für die Kirche leisten würden.
Kein Ort, um persönliche Meinungen zu äußern, sondern ein Ort, an dem sich alle Synodenteilnehmer gegenseitig zuhören, unterscheiden und „gemeinsam zu dem Ufer gelangen können, wo der Herr auf uns wartet“. Dies war zusammenfassend der Stand der Dinge der Synode zur Synodalität, wie sie an diesem Samstagnachmittag im Presseraum des Heiligen Stuhls am Ende des Vormittags vorgestellt wurde. Ruffini ging dabei auf die Arbeit der sogenannten „Kleinen Kreise" ein, bei der Informationsbesprechung zum aktuellen Stand bekannt wurde.
302 Teilnehmer hätten am Freitagnachmittag teilgenommen, bestätigte die Synodensprecherin Sheila Leocádia Pires beim Pressebriefing. Bei den Gesprächen in den Kleingruppen („circoli minori“) sei insbesondere die Gefahr des Klerikalismus zur Sprachen gekommen. Geistliche und Ordensleute hätten eine wichtige Rolle, und dies sei gewürdigt worden. Die Synodenteilnehmerinnen und – teilnehmer hätten aber auch die Probleme einer „klerikalistischen Kirche“ angesprochen, präzisierte Ruffini. Eine synodale Kirche sei offen für alle und es gehe darum, von einem Verständnis der Macht zu einem Verständnis des Dienstes zu kommen.
Und weiter: Jesus, Kirche, Familie, Synodalität, Zuhören, Gemeinschaft, Arme, junge Menschen, Gemeinschaft, Liebe. Dies waren nur einige der am häufigsten wiederkehrenden Worte in diesen ersten Arbeitstagen der Synode zur Synodalität, die mit der Prüfung des ersten Abschnitts des Instrumentum Laboris abgeschlossen ist. In diesen ersten Tagen, berichtete der Präsident der Informationskommission, Paolo Ruffini, während der Informationsbesprechung an diesem Samstag, hätten die Teilnehmer ihre Dankbarkeit gegenüber dem Papst für die Schönheit dieses Moments zum Ausdruck gebracht, in dem sie die Vielseitigkeit der Kirche erleben Katholische Kirche würden.
Rolle des Synodensekretariats
Es wurde wiederholt, dass die Gesprächsthemen und Inhalte der einzelnen Gruppen nicht an die Presse weitergeleitet, sondern an das Sekretariat übermittelt würden. Dieses werde dann die Inhalte in dem Abschlussdokument einarbeiten. Auch der kongolesische Kardinal Fridolin Ambongo Besungu hob vor den Journalisten hervor, dass es bei der Synode um das gegenseitige Zuhören gehe und allen ein Anliegen sei, dass die Gesprächsinhalte „auf gute und richtige Weise“ in das Abschlussdokument eingearbeitet werden könnten. Er bestätigte, dass die Gespräche noch nicht so weit in die Tiefe gegangen seien, „um beispielsweise die Rolle der Frauen“ zu behandeln. Man befinde sich noch in der Phase des Hinhörens und des Verstehens, „wo die Kirche heute steht“, so Kardinal Ambongo. Er sieht es erst für die nächsten Synodenversammlung im kommenden Jahr für denkbar, dass die Synodenteilnehmerinnen und -teilnehmer auf die konkreten kirchlichen und theologischen Themen eingehen würden.
Eine neue Art, Probleme anzugehe
Es sei ihm bewusst, dass es keine einfache Aufgabe sei, das „Anliegen des Heiligen Geist“ zu erspüren. Auf den Einwand eines Journalisten, dass das Synodensekretariat eine „zu große Macht“ auf sich vereine, weil es das Abschlussdokument erarbeiten könne, ohne das die Öffentlichkeit die einzelnen Gruppenresultate kenne, antwortete Kardinal Ambongo: „Es ist keine Arbeit des Sekretariats, sondern es ist eine gemeinsame Zusammenarbeit aller Stellen: der circoli minori, der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Da jeder von uns eine Getaufte oder ein Getaufter ist, hat jede und jeder dieselbe Autorität, im Namen der Kirche zu sprechen.“
Sr. Leticia Salazar erläuterte den anwesenden Journalisten, dass die Synodenväter und -mütter auch die Bedeutung einer „aufnehmenden Kirche“ besprochen hätten. Die US-amerikanische Ordensfrau kümmert sich an der Grenze zu Mexiko um Flüchtlinge und kennt sich mit dem Thema gut aus. Sie habe feststellen können, dass das Anliegen einer Kirche, die den Flüchtlingen beistehe, ein allgemeiner Konsens habe.
(vatican news)
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