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Pressebriefing zur Weltsynode mit Sheila Leocádia Pires (links) und Paolo Ruffini Pressebriefing zur Weltsynode mit Sheila Leocádia Pires (links) und Paolo Ruffini 

Kommunikations-Präfekt: Denken und Beten stehen im Vordergrund

Bereits am zweiten Tag der Synodengespräche im Vatikan hat der Präfekt des vatikanischen Kommunikationsdikasteriums das Klima und die Kernarbeit der Synodentätigkeit erläutert. Dazu sprach er bei einem Pressebriefing an diesem Donnerstag. Paolo Ruffini stellte sich im vatikanischen Pressesaal den Fragen von Journalisten.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Es gab für alle Teilnehmenden an der Bischofssynode bisher eine Einführung in die Arbeit, wie es beim Pressebriefing an diesem Donnerstag hieß. Ruffini betonte, dass bei den einleitenden Arbeiten einmal mehr die Bedeutung von Stille, Innehalten und Gebet herausgearbeitet worden seien.

Zum Nachhören - was beim Pressebriefing zur Weltsynode gesagt wurde

Neben Ruffini sprach auch Sheila Leocádia Pires. Sie ist Kommunikationsbeauftragte der Katholischen Bischofskonferenz des Südlichen Afrika (SACBC) sowie Sekretärin der Informationskommission der Bischofssynode. Sie erläuterte die Vorgänge und Arbeitsaufteilung der verschiedenen Sprachgruppen der Synode. „Jeder konnte mehrmals sprechen. In meiner Gruppe haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils dreimal gesprochen“, so Ruffini.

Pressebriefing zur Weltsynode an diesem Donnerstag
Pressebriefing zur Weltsynode an diesem Donnerstag

Anhand von vorgestellten Folien wurden im Pressesaal die Abläufe genauer erläutert. „Darüber hinaus wird jede Arbeitsgruppe gebeten, am Ende der ersten beiden Sitzungen die wichtigsten Punkte des Berichts, die sie weitergeben möchte, und vor allem die Fragen und Vorschläge zu benennen, die sie der Vollversammlung in Form von kurzen, dreiminütigen Beiträgen vorlegen möchte, welche in der folgenden Generalversammlung verlesen werden“, fügte er an. Der Bericht und auch der Grad des erreichten (oder nicht erreichten) Konsenses soll dann – wie Leocádia Pires hinzufügte – von einem Moderator in der Versammlung erläutert werden. Wichtig sei, dass jede und jeder mehrmals sprechen könne. Konvergenzen und Divergenzen sollen dabei berücksichtigt werden, hob Ruffini hervor.

Jede Sprachgruppe bestimmt für jedes Modul - das sind in der Regel die einzelnen Abschnitte des Grundlagendokuments (Instrumentum laboris) - eine Berichterstatterin oder Berichterstatters. Das sei jetzt in den bisherigen Gesprächsrunden geschehen. Zur Dynamik der Dialogprozesse und zum „Geist der Gespräche“ sagte Ruffini, jede und jeder habe die Möglichkeit, „sich Zeit zu nehmen“. Die Synode sei wie ein Körper, bei der jede und jeder ein Glied bilde. Die Einzelnen hätten da auch Aufgaben, sagte Ruffini:

„Neben dem Moderator hat jede Gruppe auch einen Sekretär und wählt zu Beginn des Verfahrens einen Berichterstatter. Die gemeinsame Aufgabe des Sekretärs und des Berichterstatters besteht darin, den Entwurf und den endgültigen Text des Berichts zu überwachen.“

Sheila Leocádia Pires
Sheila Leocádia Pires

Sammlung der Berichte für das Abschlussdokument

Die Berichte der einzelnen Sprachgruppen werden die Journalisten jedoch nicht bekommen, so Ruffini. Er bat die beim Vatikan akkreditierten Medienvertreter um Verständnis für die Zurückhaltung bei der Kommunikation. Er verwies auf die Worte von Papst Franziskus, der am Vortag die Journalisten für die Dauer der Synode um eine „Enthaltsamkeit des öffentlichen Wortes“ gebeten hatte. Das Sekretariat der Synode werde diese Berichte für das Abschlussdokument verwenden, fügte er an:

„Von Zeit zu Zeit werden die Teilnehmer aufgefordert, eine Schweigeminute einzulegen, um die Beiträge, die sie gehört haben, zu verinnerlichen.“

„Von Zeit zu Zeit werden die Teilnehmer aufgefordert, eine Schweigeminute einzulegen, um die Beiträge, die sie gehört haben, zu verinnerlichen“, erklärte Ruffini. Das soll den Synodenteilnehmerinnen und -teilnehmern helfen, „die Unterscheidung der geistlichen Gedanken“ zu ermöglichen. Wer sich nicht als Teil dieses Körpers fühle, so Ruffini, müsse eines bedenken:

„Ich bin kein Prophet“

„Ich verstehe die Bedenken vieler Gläubigen. Das Schweigen bei der Synode bedeutet, dass es sich um einen Weg handelt. In den verschiedenen Ländern wird das, was wir hier besprochen wird, dann weitergereicht und danach kommt das, was dort dann besprochen wird, wieder zurück nach Rom. Der Weg wird weiter beschritten. Wer heute hier ist, will genau das tun. Diese Versammlung ist dazu gerufen, dies für das Volk Gottes zu tun. Auch im persönlichen Leben kann es vorkommen, dass man Unterscheidungen treffen muss.“

Bei früheren Welt-Bischofssynoden im Vatikan waren die Zwischenberichte der Arbeitsgruppen, der sogenannten „circoli minori“, veröffentlicht worden. Auf diese Weise konnten Medien und Öffentlichkeit nachverfolgen, wie sich die Debatte zu bestimmten Themen entwickelte und welche Kompromisse erzielt wurden.

Nicht einzelne theologische Details zur Debatte

Man diskutiere jetzt nicht einzelne theologische Details wie Frauenpriestertum mit einem Ja oder Nein, erläuterte Ruffini. Es sei ihm bewusst, dass jetzt schon alle gerne wissen wollten, was am Schluss herauskäme. Aber dies sei weder Sinn und Zweck der Weltsynode, noch könne man zum jetzigen Zeitpunkt schon irgendwelche Schlussresultate vorwegnehmen. „Ich bin kein Prophet. Ich kann nicht voraussagen, was passieren wird“, so Ruffini. Denken und Beten stünden jetzt in Vordergrund.

(vatican news)

Paolo Ruffini
Paolo Ruffini

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05. Oktober 2023, 14:54