Schönborn erklärt neue Art der Kommunikation bei Synode
Wie der Wiener Erzbischof erklärt, kommt dieser „geistlicher Austausch“ vor allem in der Kleingruppenarbeit der Synodenversammlung an den runden Tischen in der vatikanischen Audienzhalle zur Anwendung. Es sei aber generell „eine ganz einfache Methode, die man überall mit Erfolg anwenden kann“, erklärt der Wiener Erzbischof in einem kurzen Video auf seinen Profilen in den sozialen Netzwerken.
Zu Beginn habe jeder der maximal zehn Beteiligten drei Minuten, um zu sagen, was ihm zum Thema wichtig ist. „Die anderen hören zu. Dann wird eine Weile geschwiegen, damit das persönlich aufgenommen werden kann, was die anderen gesagt haben“, schildert der Kardinal in dem Video. In einer zweiten Runde spreche jeder darüber im Sinne eines ersten Echos darüber, was das Gehörte in ihm bewegt oder ihn anspricht. Auf eine weitere Phase der Stille folge die dritte Runde mit dem Austausch und Gespräch.
Persönliches erstes Echo geben
Durch diese beiden ersten Schritte trete man ganz anders vorbereitet in das Gespräch ein, so Schönborn. „Man hat zuerst einmal wirklich zugehört, hat ein wirklich persönliches erstes Echo darauf gegeben, und dann erst steigt man in eine Diskussion ein.“
Es sei dann ein „Gespräch im Heiligen Geist“, wie Schönborn es nennt und wie es auch vom Papst mit Blick auf synodale Beratungen in der Kirche immer wieder eingefordert wird. Der Heilige Geist brauche Platz, Stille und Zuhören, so der Kardinal – „und dann kann der Austausch, die Diskussion, vielleicht auch der Streit über eine Frage oder ein Thema wirklich so sein, dass man gemeinsam heraushören kann, was ist jetzt wirklich herausgekommen dabei“.
Bei der aktuellen Welt-Bischofssynode sind noch bis Ende Oktober im Vatikan mehrere Hundert Kirchenvertreter und Kirchenvertreterinnen aus allen Regionen der Weltkirche zu Beratungen über die Zukunft der katholischen Kirche im Vatikan versammelt. Die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laienkatholiken bringen unterschiedliche Muttersprachen, Hintergründe, Erfahrungen und Meinungen aus ihren Ortskirche mit. Bei der Synode in Rom beraten sie abwechselnd in Kleingruppen und im Plenum zu Themen, die aus einem bisher zweijährigen weltweiten Synodalen Prozess zusammengetragen wurden.
(kap/facebook – mg)
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