Wien: Brandanschlag auf jüdischem Teil des Zentralfriedhofs

„Der Vorraum der Zeremonienhalle ist ausgebrannt. An Außenmauern wurden Hakenkreuze gesprayt. Personen kamen nicht zu Schaden. Feuerwehr und Polizei ermitteln“, so der IKG-Präsident. Zerstört wurden allerdings „sehr wertvolle, alte Bücher und ein Thoraschrein ohne Thorarollen". 

Betroffen war ein Nebengebäude des Kuppelbaus, der sogenannten Zeremonienhalle. Das Feuer sei weitgehend von selbst erloschen, so die Feuerwehr. Sie bekämpfte am Morgen noch Glutnester und belüftete die verrauchten Räume. Es gebe erheblichen Sachschaden. Gräber könnten jedoch besucht werden.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den Anschlag via X scharf. „Antisemitismus hat keinen Platz in unserer Gesellschaft und wird mit allen politischen und rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft.“ Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich entsetzt. „Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Österreich ist in den letzten Wochen signifikant gestiegen. Das muss aufhören!", so Van der Bellen auf dem Kurznachrichtendienst.

Die Israelitische Kultusgemeinde lud für Donnerstagnachmittag zu einer Kundgebung am Wiener Heldenplatz ein. Man wolle ein Zeichen setzen „gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit, für ein Ende der Angriffe auf Israel, das Judentum und die Demokratie, für die Befreiung aller Geiseln“.

(kap – mg)