D: Standards für Aufarbeitung von Gewalt in Kirche unterzeichnet

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gab am Mittwoch bekannt, dass Anne Gidion von der EKD, Ulrich Lilie von der Diakonie Deutschland und Kerstin Claus von der UBSKM in Berlin eine „Gemeinsame Erklärung über eine unabhängige Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie nach verbindlichen Kriterien und Standards" unterzeichnet haben. Diese Erklärung wurde in Zusammenarbeit mit Betroffenenvertretern und kirchlichen Beauftragten erarbeitet.

Ziel der Erklärung

Das Hauptziel dieser Erklärung besteht darin, unabhängige Aufarbeitungskommissionen zu etablieren, welche in naher Zukunft ihre Tätigkeit aufnehmen werden. Diese Kommissionen sollen in allen Landeskirchen und diakonischen Verbänden einheitliche Standards für die Aufarbeitung von sexueller Gewalt umsetzen.

Es werden insgesamt neun unabhängige regionale Aufarbeitungskommissionen eingerichtet. Diese sollen transparent arbeiten und eine umfassende Aufklärung von Fällen sexueller Gewalt ermöglichen. Die Beteiligung von Betroffenen wird als grundlegend angesehen, um eine erfolgreiche Aufarbeitung sicherzustellen.

Der Abschluss dieser Vereinbarung erfolgte nach einem längeren Verhandlungsprozess, der durch die Aussetzung des Betroffenenbeirats der EKD im Jahr 2021 verzögert wurde. Ein Modell für die Beteiligung von Betroffenen wurde entwickelt, welches Foren, Vertretungen und Mandate für eine kontinuierliche Interaktion vorsieht.

(pm - sb)