Caritas: Menschen mit Behinderung erwarten Umsetzung ihrer Rechte
Laut Caritas leben rund 1,4 Millionen Menschen mit Behinderungen in Österreich. Vielfach seien die Betroffen nach wie vor bevormundet, diskriminiert und rechtlich benachteiligt, hielt Landau fest, der zugleich Fortschritte ortete „Dass Jugendliche mit Behinderungen ab Januar 2024 einen AMS-Zugang erhalten sollen, ist erfreulich. Dafür bin ich dem Arbeitsminister und dem AMS dankbar.“ Bei Persönlicher Assistenz, Bildung und der Inklusion am Arbeitsmarkt bestehe aber noch großer Verbesserungs- und Reformbedarf.
Obwohl Österreich die UN-Behindertenrechtskonvention 2008 unterschrieben habe, sei 15 Jahre später die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen in vielen Bereichen noch immer nicht gelungen, führte Landau weiter aus. Dies habe auch die vom entsprechenden UN-Ausschuss durchgeführte Prüfung Ende August 2023 gezeigt.
Persönliche Assistenz ausbauen
Vor diesem Hintergrund plädierte Landau für eine flächendeckende Ausrollung Persönlicher Assistenz (PA). Die Pilotierung der Persönlichen Assistenz in bislang drei Bundesländern stelle grundsätzlich einen wichtigen Etappenschritt dar. „Auf den positiven Erfahrungswerten der drei Pilotregionen gilt es nun aufzubauen und möglichst rasch eine flächendeckende Ausrollung auf den Weg zu bringen, an der sich alle Bundesländer beteiligen.“
Zudem vermisst die Caritas nach wie vor einheitliche und unabhängig von Altersgrenzen geltende Regelungen über Bundesländer und Assistenzbereiche hinweg. Landau: „Wir wissen aus den Erfahrungen unserer täglichen Arbeit mit Menschen mit Behinderungen: Persönliche Assistenz schafft enorm positive Auswirkungen für Menschen mit Behinderungen - sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Freizeit. Die persönliche Assistenz unterstützt nicht nur, sie schafft vielmehr die Möglichkeit, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können - und zwar eben nicht nur beruflich, sondern auch privat. Für diesen wichtigen Bereich braucht es endlich eine langfristige und finanzielle Garantie über einen neu zu gründenden und mit finanziellen Mitteln ausgestatteten Inklusionsfonds.“
(kap - mg)
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