Schweiz: Neuer Bundesrat lässt sich von christlichen Werten leiten
Bundesratswahlen in der Schweiz kommen nicht oft vor und sind für Schweizerinnen und Schweizer jedes Mal eine spannende Angelegenheit. In der Eidgenossenschaft, in der die direkte Demokratie das politische Leben prägt, werden die Regierungsmitglieder vom Parlament (beiden Kammern) gewählt. Im Gegensatz zu den meisten Regierungen in demokratischen Ländern besteht der Bundesrat aus Vertretern der wichtigsten Parteien und deckt das gesamte parteipolitische Spektrum ab.
Der frischgewählte Bundesrat Beat Jans ist nach mehr als 50 Jahren wieder ein Vertreter des protestantisch geprägten Kanton Basel-Stadt. In der Landesregierung vertritt der Basler die linksgerichtet SP. Jans war bisher Regierungsrat, also in der Großen Kammer als Abgeordneter des Volkes. Er erhielt im dritten Wahlgang 134 Stimmen und erreichte damit das absolute Mehr von 123 Stimmen. Damit wurde er seiner Favoritenrolle gerecht.
Konfessionslos
Offiziell gehört er keiner Landeskirche an. Auf die Frage, welchen Zusammenhang es für ihn zwischen Glaube und Politik gebe, antwortete er vor einigen Jahren: „Es ist das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden. Was der Glaube dem Individuum bringt, soll die Politik der Gesellschaft ermöglichen.“
In dem Interview war Jans auch auf die Frage eingegangen, wie Jesus, „wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme“, auftreten würde und was Jesus ansprechen würde. Darauf sagte Jans: „Er würde ´viele zum Teufel jagen´, wie damals die Händler im Tempel, weil vielen Parlamentariern die Bereicherung wichtiger ist als das Wohl aller.“
Freude und Respekt
Vor der versammelten Bundesversammlung erklärt er die Annahme der Wahl. „Dieser Augenblick erfüllt mich mit Freude und Respekt“, sagt der Basler. Sein oberstes Ziel werde immer das „unserer Chefin“ sein: Der Bevölkerung der Schweiz. Er werde sich dafür einsetzen, dass auch kommende Generationen ein gutes Leben haben könnten.
Die Schweiz sei ein Land des starken Gemeinwesens, das „über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg gemeinsam vorwärtsgehe und Kraft aus der Vielfalt“ schöpfe. „Wir können die Herausforderungen nur meistern, wenn wir aufeinander zugehen und Kompromisse schmieden.“ Auf der Suche nach diesen Lösungen stünden seine Türen immer offen.
Am Ende seiner Rede dankte Jans seiner Familie. „Ihr seid das Beste, was mir je passiert ist“, sagte er den Tränen nah. Die Frau und die Kinder saßen derweil auf der Tribüne im Bundehaus, dem Schweizer Parlament in Bern.
(pm/jesus.ch - mg)
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