Schweiz: 2023 mehr Spenden für Krisengebiete
Nach dem Spendenrekord im Jahr 2022, in dem die Caritas 44,8 Millionen Franken für die Hilfe in der Ukraine erhielt (2021 waren es 28,4 Millionen), rechnet Caritas-Sprecher Fabrice Boulé in diesem Jahr mit Einnahmen von über 30 Millionen. Auch das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) rechnet nach einem Spendenrekord von 80 Millionen Franken in 2022 mit einem Rückgang der Spenden in diesem Jahr auf etwa 45 Millionen. Ähnliches berichtete Sprecherin Corinne Bahiz von der Glückskette: „Unsere Sammlungen sind punktuell und hängen von den aktuellen Ereignissen ab.“ 2023 erhielt die Schweizerische Stiftung Glückskette für die Erdbeben in Syrien und der Türkei über 30 Millionen Franken an Spendengeldern.
Weniger Spenden für Entwicklungshilfe und Umweltschutz
Wie Aude Marcovitch Iorgulescu, Sprecherin der Schweizerischen Organisation für Entwicklungszusammenarbeit Helvetas, sagte, habe die Aufmerksamkeit der Meiden für aktuelle Krisen zur Folge, „dass man der humanitären Nothilfe einen Vorteil verschafft, indem man die Zusammenarbeit fördert, was sich langfristig nachhaltig auswirkt. Der Rückgang der Spenden zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit beunruhigt uns aber sehr.“
Auch das Hilfswerk Terre des hommes (Tdh) beobachtet eine Veränderung der Spendenbereitschaft. In den letzten beiden Jahren sank das Spendenvolumen um rund sieben Prozent. Besonders die Zahl regelmäßiger Spender sei rückläufig. Anna Bertschy, Sprecherin von Tdh, erklärte, dass die Prioritäten auf der Verteidigung und dem Wiederaufbau der Ukraine lägen, und die internationale Entwicklungszusammenarbeit im Rest der Welt vernachlässigt werde.
Die Umweltschutzorganisation WWF meldete ebenfalls einen Rückgang der Spenden von rund vier Prozent seit dem Frühling 2023.
(kath-ch – vn)
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