D: Aschermittwoch der Künstler im Münchner Dom
Zum Ritus am Beginn der Fastenzeit gehört die Aschenauflegung. Dabei zeichnen Geistliche den Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn und sprechen einen Vers aus dem Buch Genesis: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst.“ Kardinal Reinhard Marx, der die Messe zum „Aschermittwoch der Künstler" feierte hob die symbolische Bedeutung des Ritus hervor: „Wenn wir uns mit dem Staub der Erde bestreuen lassen, sagen wir Ja zu unserer Herkunft." Er bezog sich dabei auf das Kunstwerk „Erde zu Erde" der Künstlerin Madeleine Dietz im Altarraum, das aus getrockneten Erdstücken besteht und den Kreislauf des Lebens darstellt. Die verwendete Lehmerde diente gleichzeitig für die Aschenauflegung während des Gottesdienstes.
Ein Gott der aus Erde Schönheit erschafft
In seiner Predigt regte Marx außerdem dazu an während der österlichen Bußzeit, existenziellen Fragen nachzugehen, die bereits Philosophen wie Immanuel Kant beschäftigten: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Zudem unterstrich er den Glauben Gottes an die Möglichkeiten des Menschen: „Gott hört nicht auf, daran zu glauben, dass mit diesen Menschen etwas zu machen ist."
Hintergrund
Der „Aschermittwoch der Künstler" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris von dem katholischen Schriftsteller und Diplomaten Paul Claudel ins Leben gerufen und wird mittlerweile weltweit in mehr als 100 Städten gefeiert, um die Verbindung zwischen Kunst und Spiritualität zu würdigen.
(kna - sb)
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