Suche

Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige (Archivbild) Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige (Archivbild) 

Magdeburgs Bischöfe setzen bei Demo Zeichen gegen Rechtsextreme

Unter dem Motto „Dem Rechtsruck widersetzen - Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch" haben am Samstag in Magdeburg mehrere tausend Menschen für Menschenrechte und Demokratie demonstriert. Mit dabei war auch der örtliche katholische Bischof, Gerhard Feige. Er sagte unter Beifall der Anwesenden: „Ich fürchte weniger eine ,Überfremdung von außen' als eine ,Entmenschlichung von innen'."

„Setzen wir uns noch entschlossener für ein tolerantes und friedliches Miteinander ein - mit Herz und Verstand!", so Feiges Appell, wie die katholische Nachrichtenagentur KNA berichtet. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte demnach beim Abschluss der Kundgebung auf dem gut gefüllten Domplatz: „Wir müssen jede Form von Rassismus und Menschenfeindlichkeit bereits in ihren Anfängen bekämpfen." Grundwerte und Menschenwürde seien nicht verhandelbar. Bischof Feige erklärte, nicht alle, die heutzutage demokratisch wählten oder gewählt würden, seien auch Demokraten. Der katholische Bischof warnte eindringlich vor „Rattenfängern", „Brandstiftern" und „zündelnden Biedermännern". Er mahnte: „Lassen wir uns nicht von Feindbildern und Verschwörungsmythen beeindrucken! Fallen wir nicht auf Lügen, die Verkehrung von Tatsachen und das ,Gift der einfachen Lösungen' rein! Treten wir im Einsatz für die Menschenwürde jeglichem Extremismus entgegen!"

„Lassen wir uns nicht von Feindbildern und Verschwörungsmythen beeindrucken! Fallen wir nicht auf Lügen, die Verkehrung von Tatsachen und das ,Gift der einfachen Lösungen' rein!“

Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer betonte: „Rassismus, Judenfeindschaft, Hass und Hetze sind nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar. Wir stehen für Frieden, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Solidarität." Der Magdeburger Dom, Wahrzeichen der Stadt, stehe für Vielfalt.

„Rassismus, Judenfeindschaft, Hass und Hetze sind nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar“

Auch Bischof Feige ging auf seine Rolle als Repräsentant der Kirche ein:„Sicher ist es als Kirchen nicht unsere spezifische Aufgabe, Tages- oder Parteienpolitik zu betreiben. Wenn es aber um die grundlegenden Werte unseres Zusammenlebens und das Gemeinwohl geht - die Unantastbarkeit der Würde eines jeden Menschen, Hilfe zur Selbsthilfe und Solidarität, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Anstand und Respekt - lasse ich mir den Mund nicht verbieten."

Zu der Demonstration unter dem Motto „Dem Rechtsruck widersetzen - Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch" hatten Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, und Verbände aufgerufen. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbund nahmen bis zu 6.000 Menschen teil. Laut Polizei verlief die Demonstration ohne Zwischenfälle.

*Aktualisiert um 15.49; 17.2.2024 

(kna - sst)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

17. Februar 2024, 11:25