Schweiz: Missbrauch in 1960-er Jahren wird neu untersucht
„Fünf Meldungen von Betroffenen sind bei der Koordinationsperson der offiziellen unabhängigen Meldestelle für sexuelle Übergriffe im Bistum Basel registriert und in Bearbeitung", bestätigt die Kommunikationsverantwortliche Barbara Melzl vom Bistum Basel auf Anfrage gegenüber kath.ch. Diese Meldestelle koordiniere straf-, personal- und kirchenrechtliche Verfahren bzw. Massnahmen und kontrolliert deren Umsetzung sowie den Fallabschluss. Der damalige Bischof habe ein psychologisches Gutachten in Auftrag gegeben, das dem Pfarrer „in einer Gesamtwürdigkeit die Dienstfähigkeit attestiert" habe. Konkrete Hinweise zu den Vorfällen erhielt der jetzige Kirchenrat erstmals im November. Dies habe man der Meldestelle für sexuelle Übergriffe im Bistum Basel gemeldet. „Wir sind sehr betroffen, und es tut uns leid, dass der Pfarrer jungen Menschen Schmerzen zugefügt hat, wird er in der „Luzerner Zeitung" zitiert. Nun soll sich ein Surseer Anwaltsbüro um die Aufarbeitung kümmern.
„Die Mehrheit der diesen Pfarrer betreffenden Meldungen wurden mit Empfehlungen der unabhängigen Koordinationsperson an das Bistum Basel weitergeleitet und von diesem bereits umgesetzt. Die Betroffenen werden laufend persönlich über Verfahrensschritte informiert", erklärte die Kommunikationsverantwortliche des Bistums Basel.
Anderen Opfern Mut machen
Wieso die Betroffenen mit ihrer Geschichte nun an die Öffentlichkeit gehen? Sie wollen Opfern Mut machen, sich im Zuge der schweizweiten Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ebenfalls zu melden, schreibt die „Luzerner Zeitung". Der Pfarrer sei „unantastbar" gewesen. Die Eltern hätten meist aus Scham und Ehrfurcht vor dem Pfarrer auf die Missbrauchsfälle nicht reagiert.
(kath.ch - sst)
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