Diese Woche mit einer Bischofsdelegation in Rom: Bischof Georg Bätzing Diese Woche mit einer Bischofsdelegation in Rom: Bischof Georg Bätzing  (ANSA)

Austausch mit Kurie: Deutsche Bischöfe kommen am Freitag

Am Freitag dieser Woche kommt eine Delegation deutscher Bischöfe zu Gesprächen über kirchliche Reformanliegen in den Vatikan. Es ist der Auftakt eines regelmäßigeren direkten Austauschs; inhaltliche Details sind jedoch nicht bekannt.

Der Glaubenspräfekt Kardinal Víctor Manuel Fernández hatte Ende Februar auf Anfrage mitgeteilt, dass es am 22. März einen Austausch der deutschen Delegation mit Vertretern der römischen Kurie geben werde. Es sei der erste Termin einer Reihe von Treffen, deren Themen bereits bei „einer herzlichen Begegnung, die wir im Oktober hatten“, festgelegt worden seien, zitierte katholisch.de Fernández.

Absage an Synodalen Ausschuss

Die konkreten Themen der Gesprächsreihe sind derweil nicht bekannt. Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, warb um Verständnis für die Diskretion. Sie gehöre zum gegenseitigen „Vertrauensverhältnis“ dazu, sagte Bätzing zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe im Februar in Augsburg.

Der Vatikan hatte zuletzt einem Kernprojekt des deutschen Synodalen Weges erneut eine Absage erteilt. So forderten die Kurienkardinäle Víctor Manuel Fernández, Pietro Parolin und Robert Prevost, die Abstimmung über die Satzung des Synodalen Ausschusses von der Tagesordnung zu nehmen. Das Schreiben sei dem Papst „zur Kenntnis gebracht und von ihm approbiert worden“, hieß es in dem auf den 16. Februar datierten Brief aus dem Vatikan, dessen Aufforderung die deutschen Bischöfe folgten. Man nehme das Schreiben aus Rom „ernst“ und sehe „die Notwendigkeit einer guten und gelungenen Kommunikation mit den Verantwortlichen in Rom“, sagte dazu der DBK-Vorsitzende Bischof Bätzing im Februar in Augsburg. Er wolle „alles dafür tun, um den Sorgen Roms zu begegnen“ und „in keiner Weise die Autorität des Bischofs, der Bischöfe begrenzen“, so Bischof Bätzing.

Ungeachtet der Bedenken aus Rom soll gleichwohl – nach aktuellem Stand – das nächste Treffen des Synodalen Ausschusses der katholischen Kirche in Deutschland im Juni stattfinden. Um die inhaltliche Arbeit daran weiterzuführen, habe man für diese Woche - für den 20. März, zwei Tage vor den Gesprächen im Vatikan - eine außerordentliche Sitzung anberaumt. Daran sollen Mitglieder der Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken teilnehmen, teilten Bischof Bätzing und die ZdK-Vorsitzende Irme Stetter-Karp in der vergangenen Woche brieflich mit.

Kein gemeinsames Leitungsorgan

Der Vatikan hatte in den vergangenen Jahren schon mehrfach erklärt, die Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Dies aber sieht der Reformprozess „Synodaler Weg“ vor, den die Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) 2019 gemeinsam gestartet hatten. Die Arbeit in einem gemeinsamen Synodalen Ausschuss zielt auf die Einrichtung eines „Synodalen Rates“, der gemeinsames Entscheiden von Bischöfen und Laien in bestimmten Themenfeldern verstetigen würde. Auch Papst Franziskus hatte Sorge angesichts des Reformprozesses geäußert. Bereits vor Start des Reformweges äußerte er sich in einem ausführlichen Hirtenbrief zum „Synodalen Weg“, auf den regelmäßig weitere Einwürfe des Papstes folgten.

Regelmäßige direkte Treffen zwischen deutschen Bischöfen und Kurienvertreter sind derweil Neuland. Sie zeigen das Bemühen um ein besseres gegenseitiges Verständnis, das Ausräumen von Missverständnissen und einen direkteren Kontakt. 

(vatican news – pr)
 

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18. März 2024, 14:45