Erzbischof Bentz: Reformen gemeinsam und geduldig angehen
„Schleifen“ zu gehen, gehöre zu guten Synodalen Prozessen dazu, seien sie doch ein Beweis dafür, dass man zusammenbleiben wolle. „Das führt uns weiter“, so Erzbischof Bentz.
Generell sehe er seinen Dienst als Erzbischof als den eines Brückenbauers auf lokaler wie weltkirchlicher Ebene, zu vermitteln und zu verbinden: „Die erste Aufgabe eines Bischofs ist es, zusammenzuhalten und zusammenzuführen, aber auch in einer Weise, dass in dieser Einheit eine plurale Dynamik möglich ist“, meint Bentz, der vor seiner Ernennung als Erzbischof von Paderborn fast neun Jahre lang Weihbischof in Mainz war. Dazu wolle er durch Gespräch, Überzeugung und konkrete Schritte beitragen, es gelte aber auch, „durch die Art, wie man diese Schritte geht, zu vermitteln und zu verbinden“.
Mit Blick auf die synodale Dynamik in Orts- wie Weltkirche zeigt Erzbischof Bentz sich überzeugt, dass es das brauche, was auch Papst Franziskus anmahne: Aufeinander zu hören, im Gespräch zu bleiben und daraus Schritte zu gehen: „Wenn es dann Schritte gibt, die nach außen zunächst einmal wie eine Schleife oder wie eine Verschleppung wirken, dann gehört zu guten synodalen Prozessen mit dazu, dass man diese Schleifen geht, weil man der Überzeugung ist, dass man zusammenbleiben will und gemeinsam gehen will. Das führt uns weiter.“
Am Freitag wird eine Gruppe von deutschen Bischöfen im Vatikan erwartet, um mit Vatikanvertretern über den Synodalen Weg in Deutschland und daraus erwachsende, im Vatikan kritisch beäugte, Reformprojekte wie den geplanten Synodalen Rat zu sprechen.
Synodaler Prozess braucht manchmal länger
Es gehe darum, die unterschiedlichen Dynamiken derart miteinander zu verbinden, dass man wisse, dass man „gemeinsam unterwegs“ sei. Gleichzeitig für Reformen und als Verbindungsglied zwischen Ortskirche und Vatikan für gegenseitiges Verständnis einzutreten, sehe er nicht als „Gewissenskonflikt“, bekräftigt Erzbischof Bentz.
Positiver Schwung
Er freue sich über die positiven Reaktionen nach seiner Ernennung zum Erzbischof von Paderborn am vergangenen 9. Dezember, wisse aus seiner Zeit als Generalvikar und Weihbischof von Mainz jedoch auch, wie schwer es manchmal sei, die Kirche in der Öffentlichkeit zu repräsentieren: „Ich weiß, was es heißt, damit konfrontiert zu sein, wie Kirche gesellschaftlich wahrgenommen wird.“
Er hoffe jedoch, bei seinem Dienst von dem positiven anfänglichen Schwung zehren und damit auch unausweichlich eintretende schwierige Phasen überwinden zu können. Im Erzbistum, an dessen Spitze er letztlich berufen wurde, habe man sich im Vorfeld „sehr genau“ Gedanken darüber gemacht, „was die Situation des Erzbistums ist, was es braucht, wohin der Weg führt und wer derjenige sein könnte, der es auf diesen Weg führt, mitgeht und begleitet.“
Auch er selbst habe sich damit auseinandergesetzt, was das Erzbistum sich von ihm erwarte. Zu diesem Weg geselle er sich nun mit seinem Erfahrungshorizont dazu. Bentz war am 10. März in sein Amt als Erzbischof von Paderborn eingeführt worden.
(himmelklar - cs)
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