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Zwischen den scheinbar alternativlosen Gegensätzen ein Drittes suchen - Friedensappell des Limburger Bischofs Zwischen den scheinbar alternativlosen Gegensätzen ein Drittes suchen - Friedensappell des Limburger Bischofs  (ANSA)

D: Kriegslogik überwinden

Bischof Georg Bätzing hat zu einer Überwindung der Kriegslogik und zum Einsatz für Frieden aufgerufen. Alternativen zu Gewalt und Gegengewalt müssten aktiv gesucht werden.

Krieg, Gewalt, Terror und das Böse in der Welt dürften nicht zur Normalität werden, machte der Bischof von Limburg deutlich. Seine Predigt vom Sonntag ist auf der Bistumsseite im Internet wiedergegeben. Vielmehr müsste alles dafür getan werden, wieder friedensfähig zu werden und keine Gewalt anzuwenden, appellierte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

„Es bedrückt mich zunehmend, wie wir uns in der offenkundigen Enttäuschung über die Wirkung politischer Maßnahmen von Verständigung, Einbindung und globaler Vernetzung auf die Stabilisierung im globalen Kräftespiel eingelassen haben, auf militärische Muskelspiele in der Logik von Gewalt und Gegengewalt“, so Bätzing mit Blick auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Er stellte klar, dass ein Land und ein Volk, dessen Souveränität durch einen ungerechten Aggressor fundamental infrage gestellt und angegriffen werde, das Recht zur Selbstverteidigung habe. „Wie wir uns aber in kurzer Zeit auf die neuen Verhältnisse eingestellt haben und über Waffenlieferungen, den Ausbau der Rüstungsindustrie und eine neue ‚Kriegstüchtigkeit‘ unseres Landes sprechen, das erschreckt mich“, so der Bischof.

Gewaltspirale unterbrechen

Angesichts dieser Entwicklung frage er sich, in was für einer Welt der Mensch aufgewacht ist, nachdem in Europa in den vergangenen Jahrzehnten die Utopie globaler Verständigung durch größere Gerechtigkeit für alle, die wahrlich christliche Utopie eines gerechten Friedens nicht bloß geträumt, sondern konkret angestrebt und mit großen Anstrengungen aufgebaut worden sei. Christliche Gläubige seien mehr denn je angefragt, die zwangsläufige Spirale von Gewalt und Gegengewalt und wieder neuer Gewalt zu unterbrechen.

„Zwischen den scheinbar alternativlosen Gegensätzen ein Drittes suchen, einen Gedanken, eine Initiative, eine Idee, die löst, statt zu verhärten, die verbindet, statt zu unterwerfen, die entflechtet, statt in altbekannter Manier zu verwickeln. Das bedeutet, in der Spur des österlichen Friedensbringers zu gehen, der seinen Sieg in Leben umzuwandeln weiß, in Leben für alle“, erklärte der Bischof. Er äußerte sich am Sonntag anlässlich des Gedenkens des Heiligen Georg, des Patrons des Bistums Limburg, in einem Festgottesdienst.

(pm – pr)

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30. April 2024, 14:44