D: Katholische Unternehmer üben Kritik am Bürgergeld
Die katholische Soziallehre fordere dazu auf, eine Abwägung vorzunehmen zwischen dem Anspruch, Menschen in Not zu helfen, und ihnen aber immer auch Verantwortung für sich selbst zu überlassen.
„Wir vergessen den Aspekt der Subsidiarität“
„Wir vergessen beim Bürgergeld den Aspekt der Subsidiarität“, so Nebeling. „Das heißt: Wir müssen immer fragen: Was kannst du als Mensch selbst für dich leisten.“ Der Staat müsse verlangen, dass sich Menschen überlegten, welche Fähigkeiten sie hätten, was sie könnten und womit sie sich in die Gemeinschaft einbringen und im Wirtschaftsleben weiterkommen wollten. „Wer das nicht verlangt, betont die Solidarität viel zu sehr. So verstehen wir katholischen Unternehmer sie nicht.“
Für längere Lebensarbeitszeit
Kritisch äußerte sich Nebeling auch zur Frage der Lebensarbeitszeit und der Zukunft der Rente: „Ich bin aus einem der geburtenstarken Jahrgänge, und mit mir sind 1,5 Millionen Menschen ins Berufsleben eingetreten. Heute sind es 750.000. Wenn also nur noch die Hälfte der Menschen ins Erwerbsleben eintritt, ist völlig klar, dass sich da ein Leck auftut.“
Dies könne man nicht dadurch stopfen, dass man das Arbeitszeitvolumen noch reduziere. „Mein Vater ist 94 Jahre alt, er ist beinahe so lange in Rente, wie er gearbeitet hat. Das heißt: Um Menschen wie ihn zu finanzieren, müssen wir länger arbeiten.“ Zudem gelte oft, dass Menschen, die länger arbeiteten, auch länger fit blieben.
(katholisch.de – sk)
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