Suche

Die volle St. Anna Basilika in Altötting beim Adoratio-Kongress 2023 (Foto: Daniel Silberbauer) Die volle St. Anna Basilika in Altötting beim Adoratio-Kongress 2023 (Foto: Daniel Silberbauer) 

Adoratio-Kongress in Altötting: Gebet als Schlüssel zur Erneuerung der Kirche

Was kann man gegen Weltschmerz und die anhaltende Kirchenkrise tun? Der Adoratio-Kongress scheint eine Antwort gefunden zu haben: Christus in der Eucharistie anbeten. An diesem Wochenende erwartet das Bistum Passau etwa 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Basilika St. Anna in Altötting. Katharina Hauser, Referentin im Referat für Neuevangelisierung, erklärt im Gespräch mit Radio Vatikan, warum sie in Sachen Erneuerung der Kirche auf das Gebet setzt.

Stefanie Bross - Vatikanstadt

Das Hauptanliegen der Veranstalter sei es, Pfarreien zu ermutigen, zu Orten des Gebets zu werden. Als Organisatoren glauben sie, dass die Menschen heute beten neu lernen müssen und dazu Gebetsschulen brauchen, Orte, wo man in Gemeinschaft Gott anbetet. Keineswegs sei dies eine Flucht vor den Problemen der Welt und Kirche, denn „durch das Gebet und die Anbetung ist unser eigener innerer Tank voll. Dann sind wir selbst mit Gottes Liebe erfüllt und können diese Liebe auch anderen Menschen schenken“, so Hauser.

Gerade bei den Heiligen sehe man, dass das Gebet nicht mit Taten konkurriere. Es sei „die Voraussetzung dafür, um wirklich in der Nächstenliebe zu wachsen und gute Dinge in der Kirche zu tun. Mutter Teresa sagt, wir sollen mehr beten, wenn es stressig wird, weil wir das unbedingt brauchen, wenn wir in der Liebe zu den Menschen wachsen wollen“, fügt Hauser hinzu.

Das Gespräch mit Katharina Hauser gibt es hier zum Nachhören:

Hoffnung und Erneuerung in der Kirche

Neben dem Gebet als zentralem Element gibt es auch Vorträge, Workshops und die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Von Themen wie Eucharistie und Heilung, Evangelisation im Digitalen Zeitalter und Intimität und Zölibat, für die Teilnehmer ist einiges geboten. So können sie mit neuen Ideen in ihre Heimatpfarrei zurückkehren und dort Neues beginnen. Der rote Faden des Kongresses sei jedoch das Thema 'Geheimnis des Glaubens': Jesu Tod, Auferstehung und Wiederkunft. Persönliches Highlight für Hauser: das Podiumsgespräch am Samstag. Menschen, die sich lange Zeit von der Kirche abgewandt hatten, berichten über ihre Rückkehr in die Katholische Kirche.

Lichterprozession beim Adoratio Kongress 2023 (Foto: Daniel-Silberbauer)
Lichterprozession beim Adoratio Kongress 2023 (Foto: Daniel-Silberbauer)

Erste Erfolgsgeschichten

Hauser erinnert sich voller Freude an den Kongress vergangenen Jahres zurück und sieht eine Besonderheit: „In diesen Tagen, mit den Herausforderungen in der Kirche, besonders in Deutschland, kann man leicht negativ werden und in Grabenkämpfe und Diskussionen geraten. Aber bei uns war wirklich nur reine Freude am Herrn und in der Gemeinschaft spürbar, sowie eine große Hoffnung für die Kirche. Da waren lauter Leute, die bereit waren, Schritte zu gehen, in ihre Pfarreien zurückzukehren und dort etwas zu starten, um die Kirche zu erneuern. Nicht nach dem Motto 'Es ist alles so schrecklich', sondern: „Wir freuen uns im Herrn. Wir lieben diese Gemeinschaft und möchten die Kirche wirklich mitgestalten und verändern.“

Da gäbe es zum Beispiel einen Pfarrer aus München, Markus Zurl. Er habe die Erfahrung gemacht, „dass sich in seiner Pfarrei sehr viele positive Dinge entwickelt haben, als er mit der 24/7-Anbetung begonnen hat. Er kommt sogar zum Kongress, hält darüber einen Workshop und erzählt es anderen Priestern weiter.“ Sie selbst könne aus persönlicher Erfahrung auch von Passau sprechen. Schon lange bevor es den Adoratio-Kongress gab, seien dort Gebetsinitiativen entstanden und der Wunsch der täglichen Anbetung vor Ort. Dadurch hätten sich neue Initiativen gegründet und viele Menschen haben Heimat gefunden.

Eucharistische Anbetung während dem Kongress in der Basilika (Foto: Susanne Schmidt)
Eucharistische Anbetung während dem Kongress in der Basilika (Foto: Susanne Schmidt)

Hintergrund

Inspiriert vom internationalen Kongress zur ewigen eucharistischen Anbetung, der erstmals 2011 in Rom stattfand, wurde Adoratio in Deutschland zum ersten Mal 2019 in Altötting durchgeführt. Unter der Leitung des Referats Neuevangelisierung Passau wird er zusammen mit den Bistümern Augsburg und Eichstätt 2024 zum fünften Mal stattfinden. Adoratio wird auch in diesem Jahr über Radio (Radio Horeb) und Fernsehen (EWTN.TV und K-TV) übertragen.

Weitere Informationen finden sich auf www.adoratio-altoetting.de

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

12. Juni 2024, 08:52