Kirchenstatistik: 24 Prozent der Deutschen sind katholisch
Demnach verließen 2023 insgesamt 402.694 Menschen die Kirche. Im Jahr davor waren es noch 522.821 gewesen, so viele wie nie zuvor. Einen leichten Zuwachs gab es beim katholischen Gottesdienstbesuch, der bei 6,2 Prozent lag, im Vergleich zu 5,7 Prozent im Jahr davor. Rückläufig war indes die Zahl der kirchlichen Trauungen, Taufen, Erstkommunionen und Firmungen.
Die Zahl der Priester, Diakone und Seelsorgenden im Laienstand ging 2023 ebenfalls zurück. In allen deutschen (Erz-)Diözesen zusammen wirkten zuletzt 11.702 Priester, im Vergleich zu 11.987 im Jahr 2022. Insgesamt 38 Männer empfingen in Deutschland letztes Jahr die Priesterweihe, das waren fünf mehr als im Jahr davor, in dem die Zahl der Weihen allerdings einen historischen Tiefstand erreicht hatte.
Durch die laufenden Strukturmaßnahmen in den Bistümern verringerte sich auch die Zahl der katholischen Pfarreien. Statt 9.624 im Jahr 2022 verzeichnete die Kirche im zurückliegenden Jahr 9.418 Pfarreien. Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte die detaillierte Statistik auf ihrer Webseite.
Der Limburger Bischof und Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bezeichnete die neue Kirchenstatistik als alarmierend. „Die Zahlen zeigen, dass die Kirche in einer umfassenden Krise steckt", sagte er am Donnerstag. „Die Zahlen sind ein Indikator der Wirklichkeit."
Resignation, Rückzug oder Angst seien aber die falschen Antworten, sagte Bätzing. Auch eine kleiner werdende Kirche habe den Auftrag, „die frohe Botschaft vom liebenden, schöpferischen und befreienden Gott zu verkünden".
Eindringlich warb der Bischofskonferenz-Vorsitzende für kirchliche Reformen, damit Menschen wieder Vertrauen in die Veränderungsfähigkeit von Kirche gewinnen. „Reformen allein werden die Kirchenkrise nicht beheben, aber die Krise wird sich ohne Reformen verschärfen. Und deswegen sind Veränderungen notwendig", sagte Bätzing.
(vatican news – gs)
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