Suche

Skyline von Dresden Skyline von Dresden 

D: Weg frei für Missbrauchsstudie mit Tiefgang

Zur Aufarbeitung von kirchlichem Missbrauch ist in den (Erz-)Bistümern Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und der Katholischen Militärseelsorge eine sozialwissenschaftliche Studie in Planung, die geschehenen Missbrauch im kirchlichen Raum aufarbeiten soll. Dabei soll das „Restorative Justice- Konzept“ zur Anwendung kommen.

Zentral seien dabei laut einer Pressemitteilung der Interdiözesanen Kommission von diesem Donnerstag die Perspektive der Betroffenen, die Verantwortungsübernahme der Täter und die Partizipation der Gemeinde. Das Thema sei Anfang Mai auf einer gemeinsamen Sitzung der Kommission mit Erzbischof Heiner Koch, Bischof Heinrich Timmerevers und Bischof Wolfgang Ipolt erörtert worden.

Erweiterte Perspektive für die Aufarbeitung

Auf dieser Grundlage habe man beschlossen, „Erzbischof Heiner Koch zu bitten, einen entsprechenden Forschungsauftrag zügig in Auftrag zu geben“. Dabei werde es „von der Aufarbeitungskommission als essentiell angesehen, dass sie und der Betroffenenbeirat Ost in dem Vergabeprozess beteiligt werden“. Mit der Entscheidung sei „der Weg frei für wissenschaftliche Untersuchungen beziehungsweise Studien, die mit der Orientierung an dem Konzept der ,Restorative Justice‘ eine erweiterte Perspektive für die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs bietet“.

Die Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs (IKA) umfasst die (Erz)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Görlitz und die Katholische Militärseelsorge. Sie ist mit der quantitativen und qualitativen Erhebung des sexuellen Missbrauchs in den beteiligten Bistümern befasst.

Beim Ansatz der „Restorative Justice“ geht es um Wahrheitsfindung, Gerechtigkeit und langfristige Heilung in Gesellschaften und Gemeinschaften. Dazu kann die Wiedergutmachung materieller und immaterieller Schäden sowie die Wiederherstellung positiver sozialer Beziehungen gehören. „Restorative Justice“ ist ein kollektiver Prozess.

(pm – pr)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

20. Juni 2024, 15:17