D: NS-Märtyrerpriester Metzger im November selig
In Vertretung von Papst Franziskus wird Kurienkardinal Kurt Koch die Feier im örtlichen Münster leiten, wie die Erzdiözese Freiburg laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag mitteilte. Als Voraussetzung für die hohe kirchliche Ehre hatte der Vatikan die Hinrichtung Metzgers (1887-1944) durch die Nationalsozialisten als Märtyrertod anerkannt.
Der aus dem badischen Schopfheim stammende Priester gilt als einer der großen christlichen Vorkämpfer für Frieden und Ökumene im 20. Jahrhundert gilt. Er wurde nach den Erfahrungen als Militärgeistlicher im Ersten Weltkrieg zum Pazifisten und gründete mehrere Friedensgruppen. Bereits 1933 betonte er in einer Denkschrift den Gegensatz zwischen Kirche und Nationalsozialismus. Er wurde 1934 erstmals und danach mehrfach von der Gestapo verhaftet. Am 14. Oktober 1943 verurteilte der Volksgerichtshof Metzger in einem Schauprozess zum Tod. Die Hinrichtung fand in Brandenburg an der Havel statt.
Konfliktreiche Zeit in Graz
Von 1915 bis 1927 arbeitete der promovierter Theologe und Priester Metzger als Seelsorger in Graz. Dort geriet er in einen harten Konflikt mit dem Grazer Ordinariat. Die Kirchenleitung stieß sich vor allem an Metzgers Gründung zahlreicher sozialer, karitativer und religiöser Vereinigungen ohne obrigkeitliche Erlaubnis und an seiner angeblichen „Nähe zum Kommunismus“. Wegen des Konflikts verließ Metzger 1927 die Steiermark.
Unter dem Eindruck gesellschaftlicher und Wirtschaftskrisen der damaligen Zeit hatte Metzger in Graz eine Missionsgesellschaft und eine ökumenische Bruderschaft gegründet. Dieses Christkönigs-Institut wurde 1928 in Meitingen bei Augsburg ansässig. Außerdem geht die Bruderschaft „Una Sancta“, die sich für die Einheit der Christenheit einsetzt, auf Metzgers Initiative zurück.
(kap/kna – pr)
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