Theologe Halik verurteilt „russischen Genozid in der Ukraine“
Der „russische Genozid in der Ukraine“ schließe auch einen „Informationskrieg in den sozialen Kanälen“ mit ein, erklärte Halik, der in der damals noch kommunistischen Tschechoslowakei im Untergrund theologisch ausgebildet wurde und seine Priesterweihe 1978 im Geheimen empfing.
Angesichts heutiger populistischer Bewegungen, die aus den Ängsten der Menschen politisches Kapital schlagen würden, betonte der Priester die Aufgaben der Kirche, durch eine „Stärkung des sozialen Kapitals und von Hoffnung“ sowie als Dialog-Führende eine „Kultur der zwischenmenschlichen Beziehung“ zu fördern. Dies sei eine wesentliche Grundlage einer Demokratie.
„Die Welt, wie sie ist“, sei die „Aufforderung Gottes“, betonte der renommierte Wissenschaftler und Buchautor, der von der Kirche einforderte, Missstände zu sehen und zu benennen. Halik sprach über die Möglichkeiten, wie sie dem nachkommen könne, um auch weiterhin gesellschaftlich relevant zu bleiben.
Kritisch zeichnete Halik das Bild einer Kirche, die im Klerikalismus feststecke. Viele Suchende außerhalb der katholischen Kirche würden sich nicht „gegen Gott, sondern gegen sein irdisches Personal“ abgrenzen. Man habe den fatalen Fehler begangen, die „Kunst des Zuhörens auf den Geist“ durch blinden Gehorsam ersetzt zu haben. Der Weg der Synodalität sei die richtige Haltung, um über die Reform von Strukturen hinaus eine „Kultur des Hörens des Anderen und des Geistes Gottes zu fördern“.
(kap – mg)
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