Garnisonkirchturm: Bischof verteidigt Projekt
Er sei ein Zeichen der Wachsamkeit: „Gestrige und Ewiggestrige werden nie mehr ihren Ort in dieser Kirche haben.“ Kritiker sehen in der historischen Garnisonkirche ein Symbol des Militarismus und befürchten mit Blick auf die Rekonstruktion des Turms eine Art Wallfahrtsort für Rechtsextreme. Die ehemalige Preußische Militärkirche von 1735 ist vor allem mit dem „Tag von Potsdam“ im März 1933 verbunden, als Reichspräsident Paul von Hindenburg dort dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Hand reichte.
Keine Anknüpfungspunkte für Rechte
Auch Garnisonkirchen-Pfarrer Jan Kingreen wies im rbb-Inforadio Kritik am Wiederaufbau zurück: „Es gibt in der Kirche selbst, an diesem Ort, keinerlei Anknüpfungspunkte für Rechte oder Rechtsradikale.“ In der Kirche werde schonungslos die deutsche Geschichte aufgearbeitet, „das gefällt eigentlich keinem, der sich als rechtsradikal definiert.“ Zusammen mit dem Turm wird eine Ausstellung eröffnet, die sich kritisch mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzt. Auf dem Turm selbst ist ab Freitag in 57 Metern Höhe eine Aussichtsplattform für Besucher als neue Touristenattraktion geöffnet.
Die Garnisonkirche wurde 1945 von Bomben zerstört, die Ruine 1968 auf Veranlassung der DDR-Behörden gesprengt. 2017 begann der Wiederaufbau des Turms nach barockem Vorbild.
(kna - mg)
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