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D: Zweifel am Bürgergeld

Das Bürgergeld kann dem Augsburger Weihbischof Anton Losinger zufolge ein Anreiz zum Nichtstun sein. Andererseits sei es durchaus eine wichtige Hilfe, sagte Losinger der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). „Es gibt durchaus Menschen, für die das Bürgergeld einen Anreiz darstellt, nicht zu arbeiten. Aber es gibt eben auch Menschen, die psychisch, sozial oder gesundheitlich in einer schwierigen Lage sind und nicht arbeiten können - ihnen muss geholfen und nicht alles gestrichen werden.“

Losinger ist stellvertretender Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Zudem gehört er dem Bayerischen Ethikrat an. Als Weihbischof leitet Losinger kein Bistum, sondern hilft dem Augsburger Diözesanbischof Bertram Meier bei bischöflichen Aufgaben.

Um das Bürgergeld, den Nachfolger der Hartz-IV-Regelungen, gab es kürzlich eine Debatte, nachdem die Ampel-Koalition sich dazu auf eine Reform verständigt hatte. Diese umfasst etwa verschärfte Mitwirkungspflichten und strengere Sanktionsmöglichkeiten. Aus der CDU kamen jüngst Rufe nach einer kompletten Streichung der Grundsicherung für Menschen, die grundsätzlich keine Arbeit annähmen.

Umstrittene Olympia-Eröffnungsfeier

Losinger äußerte sich zudem zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele: „Wenn die Intention der Performance gewesen sein sollte, gezielt Religion zu attackieren, würde ich das scharf verurteilen. Religion ist höchst identitätsstiftend für den Einzelnen und die Gesellschaft, religiöse Grundrechte dagegen sind höchst verletzlich. Werden sie angegriffen, das zeigt der Blick in die Geschichte, ist Gefahr in Verzug. Das sollte selbst moderne Kunst bedenken und überaus sensibel dafür sein.“

Bei der Zeremonie hatten vor anderthalb Wochen in Paris Dragqueens mit Tänzern und Performern eine Szene dargestellt, die viele Menschen an Leonardo da Vincis Gemälde „Das letzte Abendmahl“ erinnerte. Der Vatikan und Kirchenvertreter kritisierten dies. Die Veranstalter erklärten, es habe sich nicht um eine Darstellung des Abendmahls, sondern eine Szene aus der griechischen Mythologie gehandelt. Man habe keine religiöse Gruppe verunglimpfen wollen.

(kna – mg)

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06. August 2024, 09:16