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Erfurt (beim Katholikentag im Mai des Jahres) Erfurt (beim Katholikentag im Mai des Jahres) 

D: Laienkomitee wirbt in Erfurt für Demokratie und gegen Hass

Am Sonntag wird in Thüringen und Sachsen ein neuer Landtag gewählt, und die rechtsgerichtete Afd ist stark wie nie. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken war am Dienstag in Erfurt, um bei der Straßenaktion „Macht das Licht an, damit es nicht dunkel wird im Land" mitzumachen. Im Kölner Domradio erklärte Generalsekretär Marc Frings, wie das war.

Marc Frings (Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ZdK): Wir haben den ganzen Nachmittag auf dem Erfurter Anger, dem ehemaligen Handelsplatz von Erfurt, heute eine Flaniermeile, verbracht. Um uns herum waren weitere Stände, weil der Wahlkampf sich jetzt auf der Zielgeraden befindet. Viele haben die Logos vom Katholikentag wiedererkannt und waren deswegen sehr interessiert daran, warum wir jetzt noch mal da sind. Es war eine sehr offene, sehr lebhafte Diskussionskultur.

DOMRADIO.DE: Was war Ihnen wichtig, mit den Menschen zu besprechen? 

Frings: Wir hatten während des Katholikentags, der Ende Mai, Anfang Juni in Erfurt stattgefunden hatte, bereits einen sehr großen Demokratie- und Vielfaltsschwerpunkt und dazu eine eigene Programmlinie erarbeitet. Darauf wollten wir aufbauen.  Wir haben noch mal deutlich appelliert, wie wichtig es ist, verantwortungsvoll zu wählen. Wir haben keine Wahlempfehlung für eine der demokratischen, in der Mitte verankerten, Parteien ausgesprochen, aber deutlich gemacht, dass es um das Miteinander geht und um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und natürlich haben wir auch ganz klar vor der AfD gewarnt. Als ZdK haben wir dazu in den letzten Monaten eine klare Linie vertreten. Jetzt haben wir mit den Passanten gesprochen und mit ihnen das Gespräch gesucht.

DOMRADIO.DE: Wurde es auch mal ungemütlich dort? 

Frings: Wir haben in der Auswertung hinterher festgestellt, dass sich in den Gesprächen das widergespiegelt hat, was im Moment auch die Wahlprognosen andeuten. Einem Drittel der Passanten hat man ihre große Frustration angemerkt. Und wir haben gemerkt, dass es die ganz großen Fragen sind, die die Menschen gerade bewegen: Krieg und Frieden, der Angriff Russlands auf die Ukraine, die Corona-Maßnahmen waren weiterhin ein großes Thema, eine große Frustration sowohl gegenüber Berlin als auch gegenüber der Erfurter Landesregierung. All das hat die Menschen sehr, sehr beschäftigt. Und erst nachgeordnet waren dann auch landespolitische Themen präsent für die Menschen. 

Sie haben sehr ambivalent und fast schon schizophren in ihren Aussagen und ihren Rückschlüssen. Man hatte auch oft das Gefühl, dass man es mit AfD-Wählern zu tun hat. Aber dann merkte man wieder, dass sie ihre Wut genauso gegen die AfD artikulieren. Ich glaube, es ist gut, dass wir auch mit den streitbaren Menschen ins Gespräch gekommen sind. Ich hatte vorher eher die Sorge, dass die einen großen Bogen um unseren Stand machen. Aber so war es ganz gut, zu signalisieren, dass wir mit allen im Gespräch bleiben möchten. 

Bischofskonferenz warnt ebenfalls vor AfD

Der Vorsitzende der deutschen katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, warnte am Mittwoch ebenfalls erneut vor der AfD. Zugleich betonte der Bischof, er wolle christlichen AfD-Wählern nicht absprechen, gute Christen sein zu können.

(dr – gs)

 

 

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29. August 2024, 13:13