Solingen in der vergangenen Nacht Solingen in der vergangenen Nacht  (AFP or licensors)

D: Gebet für Opfer von Solingen

Nach dem Anschlag von Solingen haben auch die höchsten Vertreter der Kirchen in Deutschland den Opfern und deren Angehörigen ihr Mitgefühl zugesichert. „Der menschenverachtende Anschlag von Solingen macht sprachlos und erschüttert uns zutiefst. Als Kirchen trauern wir mit den Angehörigen der Opfer und beten für die Verletzten und die Verstorbenen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Die gemeinsame Erklärung wurde unterzeichnet von der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und dem Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Diese hemmungslose Gewalt sei durch nichts zu rechtfertigen, betonten sie weiter: „Die Tat von Solingen lässt uns in einen Abgrund des Bösen schauen und unser Mitgefühl gilt allen, die den Verlust von Menschenleben zu beklagen haben.“ Respekt und Dank gelte auch der Polizei, den Rettungskräften und den Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern, die in diesem Moment den Menschen zur Seite stünden: „Niemand soll sich angesichts dieses kaltblütigen Mordens allein gelassen fühlen.“

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, zu dessen Erzbistum Solingen gehört, hatte den Opfern und deren Angehörigen am Morgen zugesagt, in diesen schweren Stunden für sie zu beten. „Der brutale Anschlag auf Menschenleben in Solingen macht mich fassungslos und tief traurig“, so Woelki wörtlich. „Meine Gebete sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern und Angehörigen.“ Er denke aber auch generell an alle Solinger, so der Kardinal. Die Menschen hätten sich „zu einem friedlichen Fest getroffen“ und seien nun „schockiert und voller unbeantworteter Fragen“.

Beileid des ZdK und der evangelischen Kirche

Auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) drückte am Samstag auf X ihr Beileid aus. „In Gedanken und im Gebet bin ich bei den Opfern des Attentats in Solingen“, so Irme-Stetter Karp. „Trauer um die Toten, Bangen um die Verletzten vereint das ZdK mit den Angehörigen. Ich denke auch an die Rettungskräfte, die Polizei, die Vertreter der Politik.“ 

Vonseiten der Evangelische Kirche im Rheinland sprach Präses Thorsten Latzel von einem „menschenverachtenden Anschlag“. „Wir trauern mit den Angehörigen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Wir beten um Gesundheit und Genesung für die Verletzten. Wir sind mit unseren Gefühlen und Gedanken bei den vielen Menschen, die diese Gewalt mitansehen mussten.“

Offene Kirchen

Derweil hält der Solinger Stadtdechant Michael Mohr an dem ursprünglichen zum Stadtfest angedachten ökumenischen Gottesdienst vom Sonntag fest. Das sagte er in einem Interview mit dem Kölner Domradio. „Ich bin gerade rübergegangen zur Kirche…, und ich habe wirklich den Eindruck, da ist so eine bleierne Schwere, da ist einfach ein Gelähmtsein in der Luft… Heute wird die Clemenskirche offen sein. Dann, etwas später, wird auch die Stadtkirche, die evangelische Kirche, die in unmittelbarer Nähe der Bühne liegt, vor der das passiert ist, öffnen.“

Domradio-Interview mit dem Stadtdechanten von Solingen, Michael Mohr

In welcher Form der ökumenische Gottesdienst vom Sonntag gehalten werde, das werde an diesem Samstag entschieden. „Ich gehe im Moment davon aus, dass wir zu der geplanten Zeit, Sonntag um zehn Uhr, in irgendeiner Weise eine Statio halten, ein Trauergebet sprechen oder einfach gemeinsam diese Fassungslosigkeit aushalten, bevor dann in der Feier der Messen, in den evangelischen Gottesdiensten, sicherlich noch mal in vielen Kirchen an vielen Orten die Gelegenheit da sein wird, das vor Gott hinzulegen. Das ist das, was wir als Christen letztlich tun können.“

Täter ist flüchtig

Ein flüchtiger Täter hat am Freitagabend mit dem Messer auf Teilnehmer des Stadtfestes von Solingen eingestochen. Dabei wurden drei Menschen getötet und acht Menschen verletzt. Die Polizei sprach von einem Anschlag und gibt an, sie habe derzeit keine Hinweise auf den Aufenthaltsort des Täters.

(vatican news/pm/kna - sk)

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24. August 2024, 09:31