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Eine Ordensfrau in Afrika bei einem Missio-Projekt (Archivbild 2022) Eine Ordensfrau in Afrika bei einem Missio-Projekt (Archivbild 2022) 

Afrikanische Ordensfrauen kämpfen für ihre Interessen

Gemeinsam mit SECAM und afrikanischen Expertinnen hat missio Aachen die Konferenz „Empowerment of Women Religious Congregations in Africa" organisiert, an der 120 Schwestern aus 30 Ländern teilnahmen. Die Schwestern erhielten eine Einladung zur Generalversammlung der afrikanischen Bischofskonferenz 2025 und hoffen auf die zukünftige Unterstützung ihres Einsatzes gegen Missbrauch und Ausbeutung.

Vertreterinnen diözesaner afrikanischer Frauenorden können erstmals ihre Interessen direkt bei der nächsten Generalversammlung aller afrikanischen Bischofskonferenzen vertreten. Das versicherte ihnen Bischof Lucio Muandula, Vize-Präsident der „Vereinigung der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar" (SECAM), bei einer viertägigen Konferenz mit rund 120 Schwestern aus 30 Ländern in Lomé. Sie berieten dort intensiv über mehr finanzielle Unabhängigkeit, Ausbildung von Führungskräften und besseren Schutz vor Ausbeutung oder Missbrauch an Ordensfrauen.

Missio Aachen war mit einem fünfköpfigen Team und Präsident Pfarrer Bingener bei der Konferenz „Empowerment of Women Religious Congregations in Africa“ in Lomé vertreten. Neben dem Kongressthema stand das missio-Team den Ordensfrauen auch für Projektgespräche im Bereich Stärkung von Ordensfrauen, Ausbildung von Führungspersonal und Safeguarding in Afrika zur Verfügung.

Bei Missbrauch Hoffnung auf Unterstützung durch Bischöfe

Diese kontinentale Konferenz lokaler Frauenorden in Afrika organisierten das katholische Hilfswerk missio Aachen, die SECAM und afrikanische Expertinnen gemeinsam. In Lomé teilte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von missio Aachen, seine Eindrücke mit: „Die Ordensfrauen bekommen im nächsten Jahr direkt Zugang zur wichtigsten Versammlung afrikanischer Bischöfe. Sie können ihnen dort ein realistisches Bild ihrer Lage vermitteln. Das ist ein Erfolg dieser Konferenz. Wir hoffen insbesondere, dass dadurch die Bischöfe künftig die Prävention von Missbrauch an Ordensfrauen nachhaltig unterstützen. Das Thema ist jetzt in der ganzen Bandbreite und Dringlichkeit auf dem Tisch“.

„Themen wie finanzielle Unabhängigkeit, Ausbeutung oder Missbrauch ansprechen“

„Ich liebe meine Berufung als Ordensfrau. Ich liebe mein Leben vor Gott. Ich liebe meine Kirche und Afrika. Das alles will ich mit Freude leben. Deshalb wollen wir alles, was diese Freude beeinträchtigt, beim Namen nennen und es ändern. Wenn wir Themen wie finanzielle Unabhängigkeit, Ausbeutung oder Missbrauch ansprechen, tun wir das aus Liebe zu unserer Berufung, zu Gott und der Kirche“, formulierte Sr. Mary Lembo CSC (Togo/Rom) ihre Botschaft, die von Lomé ausgehen soll.

Drei weitere Schwestern nahmen an der Konferenz teil: Sr. Jacinta Ondeng SSND (Kenia), Sr. Florence Wanjiku (Kenia) und Sr. Marie Josée Ngalula (Demokratische Republik Kongo). Die afrikanischen Expertinnen für Intervention und Prävention von Missbrauch (Safeguarding) gaben die Impulse und leiteten die Workshops. Die Partnerinnen von missio Aachen informierten, welche Formen und Risikofaktoren des Missbrauchs an Kindern oder Erwachsenen es gibt, welche rechtlichen und kirchenrechtlichen Möglichkeiten Ordensschwestern haben, solchen Missbrauch anzuzeigen, wie Überlebende am besten begleitet werden und wie eine wirkungsvolle Prävention aufgebaut wird. „Wir konnten rund 120 Ordensfrauen aus ganz Afrika mit Leitungsverantwortung als Anwältinnen für das Thema Safeguarding stärken. Sie tragen das Thema in die Breite und bilden damit ein neues Netzwerk. Das wird Langzeitwirkung haben“, fasste Johanna Streit, Leiterin der Stabsstelle Safeguarding, ihr Fazit der Tagung zusammen.

(missio Aachen - mo)

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17. September 2024, 11:13