Suche

Chor Chor  (REUTERS)

Österreich: Franziskaner singen Choral aus dem Jahr 1230

Zu Ehren der Todesstunde des Heiligen Franziskus (3. Oktober) bringt die Grazer Choralschola - darunter drei Franziskanerbrüder - das fast 800 Jahre alte Reimoffizium „Franciscus vir catholicus“ (Franziskus, der katholische Mann) bei Konzerten in Österreich, Deutschland und der Schweiz im September und Oktober zur Aufführung.

Das mittelalterliche Choralwerk des Dichters, Komponisten und Franziskaners Julian von Speyer beschreibt in Reimen das Leben des Heiligen Franziskus und thematisiert seine Demut, Armut, Nächstenliebe und tiefe Gottesverbundenheit. In Auftrag gegeben wurde es von Papst Gregor IX.

Das Offizium habe das Bild geprägt, das die Menschen vom Ordensgründer haben, erklärte Bruder Johannes M. Pfister aus der Schweizer Franziskanerkustodie zur langen Tradition des Werks in einer Presseaussendung der Erzdiözese Salzburg. „Im Grunde lernten viele Franziskanerbrüder ihn in den fast 800 Jahren nur über die Liturgie und diese Texte kennen.“ Die Brüder in den größeren Konventen hätten dieses Offizium gesungen; in den kleineren Gemeinschaften sei es bis zur letzten Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil rezitiert worden, erklärte Pfister. „Die Aufführung versteht sich auch als Versuch, das zu singen, was über Jahrhunderte lang in unseren Klöstern gesungen wurde.“ Die 8-köpfige Choralschola wird nicht nach einer modernen Übersetzung singen, sondern wie ursprünglich auf Latein.

Die Konzerte finden in den Franziskanerkirchen Graz (20. September, 19 Uhr), Wien (21. September, 19 Uhr) und Salzburg (22. September, 20 Uhr) statt. Weitere Termine im deutschsprachigen Raum sind in der Wallfahrtskirche Kloster Schwarzenberg (Deutschland/Bayern, 11. Oktober, 19 Uhr), Liebfrauenkirche Zürich (Schweiz, 12. Oktober, 20 Uhr) und Eglise des Cordeliers Fribourg (Schweiz, 13. Oktober, 17 Uhr). Neben den Konzerten wird es auch eine CD-Einspielung geben. Die Produktion ist eine Kooperation der Franziskaner in Österreich und in der Schweiz sowie dem Liturgieinstitut der Katholischen Fakultät in Graz.

(kap – mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

14. September 2024, 12:37