Papst würdigt zur Liturgie-Woche Chorgesang und Stille im Gebet
Mario Galgano – Vatikanstadt
Die Botschaft, die anlässlich der 74. Nationalen Liturgischen Woche in Italien an den Präsidenten des Liturgischen Aktionszentrums, Erzbischof Claudio Maniago, gerichtet ist, unterstreicht die Notwendigkeit, ein gemeinschaftliches und kontemplatives Gebet zu pflegen, das von Individualismus und Spaltung frei ist.
Kunst der Liturgie als Ausdruck der Einheit
Die Liturgische Woche, die von der Erzdiözese Modena-Nonantola ausgerichtet wird, widmet sich in diesem Jahr der „ars celebrandi“, der Kunst der Feier, die in der Liturgie „das wahre Gebet der Kirche“ zum Ausdruck bringt. Papst Franziskus betont in seiner Botschaft die zentrale Rolle des gemeinsamen Gebets in der Liturgie, das die Gläubigen zu einer „Schule der Gemeinschaft“ führt. Dieses Gebet, so der Papst, hat die Kraft, Herzen von Gleichgültigkeit zu befreien und die Distanz zwischen Menschen zu verkürzen. Es sei Ausdruck der tiefen Verbundenheit der Gläubigen mit den Empfindungen Jesu.
Wiederentdeckung der „Choralität“ und der heiligen Gesänge
Ein wesentlicher Aspekt, den der Papst in seiner Botschaft hervorhebt, ist die „Choralität“, das gemeinschaftliche Erleben des Gebets durch den Chorgesang. Er ermutigt die christlichen Gemeinschaften, das Stundengebet und den Chorgesang wieder verstärkt zu praktizieren, um die Einheit und Gemeinschaft in der Liturgie und im Leben zu fördern. Franziskus stellt zudem klar, dass die Musik in der Liturgie nicht nur ein schmückendes Element, sondern ein integraler und notwendiger Bestandteil ist, der besonders in der Sonntagsliturgie gepflegt werden sollte.
Bedeutung der Stille im liturgischen Gebet
Ein weiterer zentraler Punkt der Botschaft ist die Bedeutung der Stille in der Liturgie. Diese „heilige“ Geste der Stille, so der Papst, ist ein wertvolles Mittel gegen die Hektik, den Lärm und das Geschwätz des Alltags. Die Stille bietet Raum für einen kontemplativen Blick und verleiht dem Gebet des Herzens Tiefe. In der modernen Welt, die oft von ständiger Aktivität und Geräuschkulisse geprägt ist, sieht Franziskus die Stille als eine Möglichkeit, das innere Leben der Gläubigen zu stärken und ihnen zu helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Förderung des liturgischen Dienstes
Abschließend betont der Papst die Wichtigkeit der Förderung des liturgischen Dienstes und der damit verbundenen Ämter, die zur aktiven Teilnahme der Gemeinde und zur Mitverantwortung an der Mission der Kirche beitragen. Dies, so Franziskus, spiegelt den synodalen Charakter der Kirche wider, der auf Gemeinschaft und gemeinsamer Verantwortung beruht.
Die Botschaft von Papst Franziskus zur 74. Nationalen Liturgischen Woche in Italien ist ein Appell an die Gläubigen, die Liturgie als Ausdruck der Einheit zu leben und die spirituelle Tiefe des gemeinsamen Gebets durch Chorgesang, Stille und aktive Teilnahme neu zu entdecken.
(vatican news)
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