Österreich: Paralympische Spiele waren „Vorbild an Lebensfreude“
Zugleich hoffe man, „dass diese Euphorie auch in den Alltag nach den Spielen überschwappt“, so die DSGÖ, die auch viel Lob für den Umfang und die Qualität der Berichterstattung von dem Sportevent übrig hatte.
Die Reaktionen auf die Leistungen der österreichischen Athletinnen und Athleten seien durchwegs positiv gewesen. Schließlich hätten die Teilnehmer oft schwere Lebenssituationen zu meistern – „und sie tun das in beeindruckender Weise. Das könne auch Menschen ohne Behinderungen und vor allem Jugendlichen als Vorbild dienen“, so die DSGÖ. Insgesamt holten die österreichischen Sportlerinnen und Sportler bei den Paralympics drei Silber- und eine Bronzemedaille.
Historische Debüts und emotionale Momente
Die Paralympischen Spiele 2024 in Paris haben nicht nur durch die erstmalige Austragung in der französischen Hauptstadt Geschichte geschrieben, sondern auch durch bahnbrechende Leistungen und herzerwärmende Geschichten. Die Spiele übertrafen alle Erwartungen, sowohl in sportlicher Hinsicht als auch in ihrer Bedeutung für den paralympischen Sport.
Meilenstein für das Refugee Paralympic Team
Zakia Khudadadi schrieb Geschichte, als sie die erste Medaille für das Refugee Paralympic Team gewann. Mit einer Bronzemedaille im Para-Taekwondo der Damen (K44 bis 47 kg) erfüllte sie nicht nur ihren sportlichen Traum, sondern gab auch eine starke Botschaft an die Welt. Khudadadi, die nach ihrer Flucht aus Afghanistan bei den Spielen in Tokio 2020 debütierte, widmete ihre Medaille allen Flüchtlingen weltweit und betonte ihre Hoffnung auf Freiheit für ihr Land, besonders für Frauen und Mädchen.
Guillaume Junior Atangana – ein Symbol der Hoffnung
Drei Tage später setzte Guillaume Junior Atangana ein weiteres Zeichen für das Refugee Paralympic Team, als er Bronze im 400-Meter-Lauf der Herren (T11) holte. Damit wurde er der erste männliche Flüchtling, der bei Olympischen oder Paralympischen Spielen eine Medaille gewann.
Premieren für Eritrea und Nepal
Neben dem Refugee-Team feierten auch andere Länder ihre Premiere. Eritrea nahm erstmals mit Sibhatu Kesete Weldemariam an den Paralympischen Spielen teil. Auch Nepal schrieb Geschichte, als Palesha Goverdhan Bronze im Para-Taekwondo der Damen bis 57 kg gewann und damit die erste Medaille ihres Landes bei einem paralympischen oder olympischen Wettbewerb sicherte.
Jodie Grinham: Die erste schwangere Medaillengewinnerin
Eine einzigartige Premiere gelang der britischen Para-Bogenschützin Jodie Grinham, die als erste schwangere Athletin auf einem paralympischen Podest stand. Grinham gewann Bronze im Compound-Einzel der Damen und Gold im Mixed-Teamwettbewerb, obwohl sie aufgrund der Bewegungen ihres ungeborenen Kindes Pausen während des Wettkampfs einlegen musste. Ihre Leistung ist ein inspirierendes Beispiel für die Stärke und Hingabe paralympischer Athletinnen.
Von Langlebigkeit und Durchhaltevermögen
Während die Spiele von Paris 2024 auch von jungen Talenten wie den 13-jährigen Iona Winnifrith und Bly Twomey geprägt wurden, die beide Medaillen gewannen, standen andere Athletinnen und Athleten durch ihre Ausdauer im Fokus. Der Deutsche Thomas Wandschneider, der jahrelang in seinem Auto lebte, um sich seinen paralympischen Traum zu erfüllen, gewann mit 60 Jahren Bronze im Tischtennis. Der Japaner Ito Tomoya, der zufällig mit der Para-Leichtathletik begann, weil er einen Rennrollstuhl ausprobierte, gewann mit 61 Jahren Bronze über 400 m T52 der Herren.
Die Paralympischen Spiele in Paris 2024 haben nicht nur sportliche Höchstleistungen gezeigt, sondern auch die inspirierenden Geschichten der Athletinnen und Athleten ins Rampenlicht gerückt, die für Inklusion und Hoffnung stehen.
(kap/afp/reuters – mg)
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