BDKJ fordert vom Vatikan strukturelle Reformen
In der Pressemitteilung von diesem Samstag geht es auch erneut um ein großes Anliegen, das Podschun bereits zu Beginn geäußert hatte: Die Beschäftigung mit dem Thema und den Ursachen von Missbrauch. Seiner Meinung nach werde in diesem Zusammenhang noch zu oft auf Verfehlungen von Einzelnen verwiesen. Auf die Thematik des Missbrauchs hatte Papst Franziskus kurz vor Beginn der Synode mit einem großen Bußakt, einem Mea Culpa der Kirche, aufmerksam gemacht. Diesen Donnerstag hatte der Papst zudem die Spitze der Päpstlichen Kinderschutzkommission in Privataudienz empfangen. Das gab der Vatikan anschließend bekannt. Die Kommission hatte sich vom 7. bis 11. Oktober 2024 in Rom zu ihrer Herbstvollversammlung getroffen, um über die Zukunft des Schutzes vor sexueller Gewalt und dem Missbrauch Minderjähriger in der katholischen Kirche zu beraten und beschloss dabei auch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Kinderschutzes. Podschun erwartet von der Kirche eine Anerkennung dafür, „dass die sexualisierte Gewalt in der Kirche systemische Ursachen hat“. Junge Leute mehr einbeziehenPodschun ist vom 01.10. bis zum 27.10. während der Bischofssynode gemeinsam mit den deutschsprachigen Jugendorganisationen aus Deutschland, Österreich Schweiz und Südtirol (DACHS-Vernetzung) in Rom. Ein großes Anliegen des BDKJ ist, junge Menschen in das Handeln und Entscheiden der Kirche stärker einzubeziehen. Im Verlauf der Synode traten die Synodenmitglieder, teils vereinzelt, teils in größerem Rahmen mit jungen Menschen in Kontakt, so z.B. bei einem Dialog in der Audienzhalle im Vatikan am 18.Oktober. Dort konnten rund 140 Universitätsstudenten aus Nordamerika direkt mit führenden Persönlichkeiten der Synode über die Zukunft der Kirche und deren synodalen Prozess sprechen. Die Schwerpunkte lagen auf der Beteiligung junger Menschen, dem interreligiösen Dialog und dem Erhalt kirchlicher Traditionen. Der BDKJ-Vorsitzende kritisiert jedoch: „An den Beratungen der Synode in Rom konnten kaum junge Menschen direkt teilnehmen.“ Gespräche als BereicherungPodschun bemerkt positiv, bei den Gesprächspartnern, die sich dem BDKJ und den DACHS-Bau Teilnehmenden boten, „auf Offenheit und Dankbarkeit gestoßen" zu sein. „Auch wenn wir nicht direkt bei den Beratungen dabei waren, konnten wir so ein wenig die Perspektive junger Menschen einbringen“, berichtet Podschun. „Auch für unsere eigenen Perspektiven waren diese Gespräche wertvoll. Sie haben mir geholfen, nochmal mehr zu verstehen, wie Kirche in anderen Teilen der Welt funktioniert und wie Menschen dort auf aktuelle Fragen schauen. Das bedeutet nicht, dass unsere Anliegen und Forderungen weniger wichtig werden, sondern es bedeutet, dass es ein Verständnis für gemeinsame und unterschiedliche Herausforderungen der Kirchen in der Welt geschaffen werden muss. Die Fragestellungen sind oft ähnlicher als von manchen behauptet.“ Er hebt hervor:„In vielen Gesprächen wurde deutlich: Die Rolle der Frau ist keine deutsche Frage, sondern in fast allen Teilen der Welt ein großes Thema und auch in der Synode immer wieder aufgekommen." Bezüglich der Frauenfrage fordert der BDKJ die Zugänglichkeit des Weiheamtes für alle Menschen.
Stellungnahme zum Schlussdokument folgtMit Blick auf das Abschlussdokuments der Synode, das für diesen Samstag erwartet wurde, erklärte der BDKJ, man woll es in Ruhe lesen und sich anschließend inhaltlich zu den Ergebnissen positionieren. |
(pm / vatican news - mo) |
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