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Jugend bei der Synode fordert mehr „katholische Offenheit"

An Treffen des DACHS-Baus in Rom nehmen während der Weltsynode Jugendliche aus deutschsprachigen Ländern teil. Der BDKJ-Bundesvorsitzende hat beim Jugendtreff am vergangenen Freitag für eine stäkere Auseinandersetzung mit den Themen Missbrauch, Frauenordination und Diskriminierung plädiert; die Jugendlichen forderten mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten in einer Weltkirche, die anerkennen solle, dass sich der katholische Glaube auf den verschiedenen Kontinenten unterschiedlich entwickelt.

Marina Olshagen - Vatikanstadt

Der aktuelle BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun, der während der gesamten Synodenzeit in Rom aktiv ist, erhofft sich grundlegende Veränderungen in der katholischen Kirche: „Wir brauchen eine Kirche, die offener wird, die vor Ort in den Ländern und Diözesen Veränderungen und eine Freiheit und Vielfalt zulässt." Podschuns Hoffnung ist, dass der Papst im Nachgang der Synode die systematischen Ursachen sexualisierter Gewalt anerkennt. „Gewalt und Diskriminierung darf in der Kirche nicht mehr geschehen." Zudem betont Podschun „Wir wünschen uns, dass die Jugend in dieser Kirche Raum findet". In der Synodeaula gebe es bisher nur zwei jüngere Teilnehmer.

„Wir müssen diesen Weg als Weltkirche gemeinsam gehen.“

Magdalena Weigl, aktiv bei der katholischen Jugend in Österreich, hat den großen Wunsch einer grundlegenden Veränderung der Kirche, betont allerdings „dass das nicht realistisch ist, weil wir diesen Weg als Weltkirche gemeinsam gehen müssen“. Weigl wünscht sich für die Zukunft, dass alle Menschen in der Kirche, unabhängig davon, ob sie geweiht sind, Verantwortung übernehmen und grundlegende Entscheidungen in der Kirche treffen dürfen.

„Auch wenn ich nur ein kleiner Teil der Weltkirche bin, möchte ich mich meinen Beitrag dazu leisten“

Die Jugendlichen teilten im Gespräch ebenso mit, aus welchen persönlichen Gründen sie in der Kirche und katholischen Jugend leidenschaftlich aktiv sind. Marina Zeller, Theologiestudentin aus Luzern, engagiert sich vor allem in der Gestaltung von Jugendgottesdiensten und betrachtet sich aufgrund ihres positiven Verhältnisses zur Kirche als aktiver Part dieser: „Ich erfahre Kirche sehr positiv. Ich habe sehr schöne Erfahrungen in der Kirche gemacht; viele Freundschaften haben sich dadurch entwickelt. Auch wenn ich nur ein kleiner Teil der Weltkirche bin, möchte ich meinen Beitrag dazu leisten“ Auch Zeller wünscht sich eine Kirche, in der „ganz viele Spiritualitäten gelebt werden können, ganz viele verschiedene Menschen sich willkommen und wohl fühlen. Sie betont jedoch: „Ich glaube, das ist nur möglich, wenn sich die Kirche auch gegenüber der Gesellschaft öffnet.“

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Kontinentale Verschiedenheiten

 „Wir haben relativ klare Erwartungen an die Weltsynode. Wir sind guter Dinge, voller Hoffnung, auch wenn wir wissen, dass die Dinge, die wir uns erhoffen, schwer umsetzbar sind", sagt Simon Klotzner, engagiert bei Südtirols Katholischer Jugend. Ein konkretes Ziel für ihn wäre bereits, „wenn die Weltsynode die Verschiedenheit der kontinentalen Entwicklungen" in Bezug auf den katholischen Glauben anerkennen würde. Der katholische Glaube sowie die Kirche entwickelten sich unterschiedlich auf den verschiedenen Kontinenten. Durch diese Gegebenheiten müsse Vielfalt im katholischem Glauben gelebt und akzeptiert werden.

Im Anschluss an den Austausch der Jugendlichen fand ein gemeinsames Gebet mit Sängen aus Taizé statt. Ziel des DACHS-Baus ist es, jungen Menschen während der Weltsynode eine Stimme zu geben. Die deutschsprachigen Jugendlichen finden in ihrer WG in der Nähe vom Petersplatz die Gelegenheit, sich in unmittelbarer Nähe zur Weltsynode miteinander auszutauschen und über ihre Hoffnungen und Ziele zu beraten. Sie können gemeinsam mit den deutschsprachigen Jugendverbänden aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol die Positionen junger Katholik*innen sichtbar machen und mit Personen aus der Weltkirche ins Gespräch kommen.

(vatican news)

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17. Oktober 2024, 11:14