Bischof Heiner Wilmer von Hildesheim Bischof Heiner Wilmer von Hildesheim 

Bischof Wilmer: Enzyklika „Dilexit nos“ ist spirituelles Meisterwerk

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hält die neue Herz-Jesu-Enzyklika von Papst Franziskus für dessen „spirituelles Meisterwerk“.

Die Enzyklika „Dilexit nos“ ist für den Bischof, der zur Kongregation der Herz-Jesu-Priester gehört, „der Schlussstein der Kathedrale Franziskus“, so Wilmer am Donnerstag im kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de: „Jener Stein, der den ganzen Bau zusammenhält.“

Hier hören Sie das Interview mit Bischof Heiner Wilmer

Die Herz-Jesu-Spiritualität sei in Deutschland oft belächelt worden, so Wilmer. „Der Vorwurf lautete und lautet auch zum Teil heute, es sei eine seichte, fade, unmännliche Frömmigkeit ohne ernstzunehmendes theologisches Fundament. Das ist nicht so!“ Es gebe zwar auch Entgleisungen und viel Kitsch, im Mittelpunkt stehe aber die Menschwerdung Gottes. „Und im Kern der Enzyklika steht tatsächlich das Zentrum des Evangeliums, nämlich: Es geht um eine Religion der Liebe, um eine Religion des Konkreten“, so der Bischof weiter. Es gehe dabei nicht um Moral, sondern um Erlösung.

Kein Gegensatz von Herz und Vernunft

Die Herz-Jesu-Spiritualität sei auch kein Antipode zur Aufklärung, erläutert Wilmer und zitiert den französischen Philosophen Blaise Pascal: „Das Herz kennt eine Vernunft, die die Vernunft nicht kennt.“ Papst Franziskus sage in seiner Enzyklika: „Ich bin mein Herz.“ Das heiße, die großen Entscheidungen des Lebens würden nicht durch die Vernunft getroffen oder durch Kalkül und Mathematik, sondern durch eine innere Intuition.

„Dilexit nos“ („Er hat uns geliebt“) ist die vierte Enzyklika von Papst Franziskus. Sie steht im Kontext des 350. Jubiläums der Visionen, die die französische Ordensfrau Margareta Maria Alacoque empfangen hat, und auf die viele heutige Formen der Herz-Jesu-Frömmigkeit zurückgehen.

(domradio/kna – pr)


 

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25. Oktober 2024, 11:14